BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen beschließen Maßnahmenpaket für Auszubildende

Der Landesparteirat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen hat ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der dualen Ausbildung beschlossen. Ziel ist es, jungen Menschen in Sachsen bessere Perspektiven zu eröffnen und die Ausbildung als gleichwertigen Bildungsweg zu stärken.

"Wenn in manchen Branchen die Hälfte der Ausbildungsplätze unbesetzt bleibt, ist klar: Wir müssen handeln! Faire Bezahlung, gut erreichbare und moderne Berufsschulen und bezahlbarer Wohnraum sind die Voraussetzungen dafür, dass Ausbildung wieder attraktiv wird. Wir wollen jungen Menschen echte Chancen geben, unabhängig vom Wohnort oder vom Einkommen ihrer Eltern. Ausbildung darf nicht zweite Wahl sein, sondern muss ein attraktiver Weg in die Zukunft sein", erklärt Martin Helbig, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen.

Co-Landesvorsitzende Coretta Storz ergänzt: "Der Beschluss umfasst unter anderem die Forderung nach einer Mindestausbildungsvergütung, den Ausbau von Auszubildendenwohnheimen, einem vergünstigtes Deutschlandticket für Azubis und vor allem im ländlichen Raum einen Zuschuss beim Führerscheinerwerb. Die Reaktivierung von Bahnstrecken sowie eine bessere Berufsorientierung an Schulen gehören ebenfalls zu dem Maßnahmenpaket."

Hier ist der Beschluss mit allen Vorschlägen zu finden: https://www.gruene-sachsen.de/2025/08/attraktive-ausbildung-starke-jugend/

Abschaffung des Referendariats: GRÜNE fordern echte Lösungen für die Probleme an Sachsens Schulen

Am heutigen Donnerstag veranstaltet das Kultusministerium einen „Handygipfel“, um über die Nutzung von Mobiltelefonen an Schulen zu diskutieren. Für Martin Helbig, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, ist das reine Symbolpolitik:

„Über den Handygebrauch an Schulen gibt es in allen Schulen klare Regelungen. Dafür braucht es keinen Gipfel“, so Helbig. „Handy aus und ran an die echten Probleme! Wir haben einen massiven Lehrkräftemangel. Wer wirklich etwas verändern will, der schafft das Referendariat in seiner jetzigen Form ab."

Helbig macht deutlich, dass durch eine grundlegende Reform der Lehrkräftebildung sofort spürbare Verbesserungen erreicht werden könnten:

Mehr Lehrkräfte an die Schulen durch Abschaffung des Referendariats.
Das sorgt dafür, dass Berufseinsteiger*innen nicht in einer zusätzlichen Ausbildungsschleife stecken, sondern direkt unterrichten können.

Bessere Qualität durch Mentoring: Verbindlich eingesetzte Mentor*innen an den Schulen begleiten junge Lehrkräfte im Alltag, praxisnaher und kontinuierlicher als es heute im Referendariat möglich ist. Durch den Unterrichtsausfall fallen die sogenannten Mentorenstunden momentan öfter aus als sie stattfinden.

Lebenslanges Lernen statt Einmalprüfung: Ein modernes System von verpflichtender Fort- und Weiterbildung sichert die Professionalität der Lehrkräfte langfristig und fördert einen wissenschaftlichen Austausch auch über die Phase des Berufseinstiegs hinaus.

Stärkere Bindung an die Schulgemeinschaft: Neue Kolleginnen und Kollegen wären von Anfang an Teil des Schul-Teams.

„Wir haben in Sachsen keinen Mangel an Handy-Regeln, sondern einen Mangel an Lehrkräften“, betont Helbig. „Statt Ablenkungsdebatten zu führen, braucht es den Mut, die Lehrkräftebildung neu zu denken. Mit mehr Kolleginnen und Kollegen an sächsischen Schulen und einem starken Mentoring-System gewinnen wir echte Unterrichtsqualität – und genau das sind die Probleme, die endlich gelöst werden müssen.“

Attraktive Ausbildung, starke Jugend – Zukunft für Sachsen

Der Start in die Berufsausbildung markiert für viele eine zentrale Weichenstellung in ihrem Leben: Während ein Teil der Auszubildenden bereits am 1. August in das neue Kapitel gestartet ist, beginnt ein anderer Teil erst am 1. September. Für diese jungen Menschen beginnt hiermit ihr erster großer Schritt ins eigene selbstbestimmte Leben.

Vor diesem Hintergrund hat unsere Landesversammlung am 17. Mai 2025 mit dem Beschluss „Holen wir uns die Jugend zurück!“ deutlich gemacht, dass wir jugendrelevante Politik ernsthaft und glaubhaft angehen müssen und wollen. Darin heißt es, junge Menschen bräuchten nicht nur Social-Media-Präsenz, sondern echte, nachhaltige Antworten auf ihre Herausforderungen – speziell rund um Ausbildung, Mobilität, Wohnsituation und gesellschaftliche Teilhabe.

Mit großer Sorge sehen wir die konkrete Entwicklung in einigen Branchen: Laut Industrie- und Handelskammern konnten fast die Hälfte der Ausbildungsbetriebe nicht alle Plätze besetzen, in einzelnen Fällen gingen überhaupt keine Bewerbungen ein. Besonders im Bereich Elektrotechnik verzeichnen Kammern Rückgänge. Gerade kleinere Handwerksbetriebe in ländlichen Regionen haben Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. Im Kammerbezirk Dresden bleibt die Zahl der Verträge zwar stabil, aber über 400 Stellen bleiben unbesetzt. Das zeigt: Die duale Ausbildung ist Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und verdient besondere politische Aufmerksamkeit.

Darum setzen wir BÜNDNISGRÜNE uns ein für:

Faire Vergütung

Wohnraum, Infrastruktur und Mobilität

Ausbildungsförderung und Fachkräftesicherung

Bildung braucht Verlässlichkeit, Qualität und demokratische Verankerung – nicht Symbolpolitik und Notlösungen

Zur aktuellen Schulpolitik von Kultusminister Clemens äußert sich Martin Helbig, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen:

„Wer Unterrichtsausfall mit Abordnungen und Crashkursen bekämpft, gefährdet die Qualität von Bildung und das Vertrauen der Lehrkräfte gleichermaßen. Im Podcast „Politik in Sachsen“ räumt Kultusminister Clemens selbst ein, dass viele Maßnahmen Notlösungen sind. Doch genau diese Notlösungen erhebt er nun zum Prinzip. Das ist kein zukunftsfester Weg für Sachsens Schulen.“

"Eltern in Sachsen dürfen erwarten, dass ihre Kinder täglich qualifizierten Unterricht bekommen – Notlösungen reichen dafür nicht. Aktionistisch Lehrerinnen und Lehrer durchs Land zu schicken, wo sie an fremden Schulen aushelfen sollen, kaschiert notdürftig den seit Jahren bekannten  Lehrermangel. Die Ergebnisse sind absehbar: sinkende Unterrichtsqualität und frustrieren Lehrkräfte. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns stattdessen für solide ausgebildete Pädagog*innen, multiprofessionelle Teams und starke, demokratische Schulen in allen Regionen ein. Nur so lassen sich die Voraussetzungen schaffen, das Lehrkräfte gern überall in Sachsen arbeiten wollen. Gute Bildung braucht Verlässlichkeit – keine Flickschusterei."

Landesregierung schweigt - GRÜNE Sachsen protestieren gegen Atomrisiko aus Tschechien

Mit einer Protestaktion haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen gestern in Dresden auf die Gefahr hingewiesen, die vom geplanten Ausbau des Atomkraftwerks Tušimice in Tschechien ausgeht. Unter dem Motto „Tschechischer Reaktor. Unser Risiko.“ machten die Grünen klar: Atomkraft kennt keine Grenzen – und bedroht auch Sachsen.

Zentrales Bild der Aktion waren zehn Kinderstühle, auf denen Fragen standen wie:

Coretta Storz, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, erklärt: „Atomenergie ist ein Risiko für kommende Generationen. Den Fragen der Kinder von Morgen müssen wir uns schon heute stellen, denn es liegt in unserer Verantwortung, ihre Zukunft zu sichern. Durch neue Atomprojekte in Tschechien entsteht ein unkalkulierbares Risiko direkt vor unserer Haustür. Wir sagen klar: Atomkraft ist keine Lösung – weder fürs Klima noch für eine sichere und preiswerte Energieversorgung der Menschen.“

Die Grünen verwandelten den Platz symbolisch in eine „Sperrzone“. Aktivist*innen in Schutzanzügen sprachen Passant*innen direkt an und informierten sie darüber, dass noch bis zum 14. Juli beim tschechischen Umweltministerium schriftlich zu dem Vorhaben Stellung bezogen werden kann.

Martin Helbig, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, ergänzt: „Es geht uns nicht um Panikmache, sondern um Vorsorge. Solange Atomkraftwerke betrieben oder sogar ausgebaut werden, bleibt das Risiko für uns real. Wir fordern die Sächsische Staatsregierung auf, sich viel stärker gegenüber der tschechischen Seite zu positionieren. Und wir fordern endlich ein konsequentes Bekenntnis zu erneuerbaren Energien, statt an dieser Hochrisikotechnologie festzuhalten. Nur so wird Energieversorgung zukunftssicher.“

Brände in Sachsen: BÜNDNISGRÜNE danken Einsatzkräften und fordern konsequenten Klimaschutz im Freistaat

In der Gohrischheide ist am Dienstag ein Waldbrand ausgebrochen. Hunderte Einsatzkräfte versuchen seitdem die Brände zu löschen. Anwohner*innen unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort.
Martin Helbig, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, erklärt dazu:
„Unser großer Dank gilt den Einsatzkräften und all den engagierten Bürger*innen, die jetzt helfen. Ihr Einsatz rettet Menschenleben, schützt ganze Ortschaften. Wir wünschen allen Menschen, die von den Bränden betroffen sind, viel Kraft. Solche Großbrände sind längst keine Ausnahmen mehr. Sie sind eine direkte Folge der Klimakrise und sie bedrohen Menschen, unsere Gesundheit, unsere Natur und unsere wirtschaftliche Stabilität. Der menschengemachte Klimawandel ist ein Brandstifter und Brandbeschleuniger.“
Coretta Storz, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, ergänzt:
„Angesichts der aktuellen Brände muss doch klar sein: Klimaschutz ist nicht optional. Wenn die Bundesregierung und die sächsische Staatsregierung nicht endlich entschlossen handeln, wird es in Sachsen immer öfter brennen. Wir müssen die Hebel für effektiven Klimaschutz jetzt umlegen – wir brauchen mehr erneuerbare Energien, eine echte Verkehrswende, grüne Städte und Gemeinden und einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser – etwa durch Schwammstadtkonzepte, um uns vor Trockenheit aber auch Überschwämmungen zu schützen. Wer beim Klimaschutz immer noch zögert, handelt unverantwortlich und bringt Menschen in Gefahr.“

Atomkraft – Nein Danke! Auch nicht in Tušimice.

Als sächsische BÜNDNISGRÜNE stehen wir entschlossen an der Seite unserer tschechischen Freund*innen und unterstützen sie in ihrem Kampf für eine verantwortungsvolle Energiepolitik und im Einsatz gegen Atomkraftwerke an der tschechisch-deutschen Grenze!

Wir BÜNDNISGRÜNEN lehnen die Errichtung und Betreibung von Kernkraftwerken im Allgemeinen und die aktuellen Pläne zur Errichtung der Anlage in Tušimice im Speziellen entschieden ab – aus der Verantwortung heraus, die Natur unseres Planeten und die Lebensgrundlagen lebender und künftiger Generationen zu schützen. Diesem Anspruch widersprechen die technologischen Risiken bei der Nutzung von Kernenergie und der Small-Modular-Reactor-Technologie im Besonderen – insbesondere in einer Zeit, in der Cybersabotage und Kriege in Europa real sind. Ebenso muss eine weitere Zunahme langfristig radioaktiver Abfälle vermieden werden.

Wir erklären unsere Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern in Sachsen und Tschechien, die sich für Umwelt- und Gesundheitsschutz einsetzen. Unsere Zusammenarbeit mit den tschechischen Grünen wollen wir - unter Koordination der Landesvorsitzenden und der Geschäftsstelle - intensivieren.

Wir unterstützen ausdrücklich die Initiativen der sächsischen Kreisverbände, die Öffentlichkeit zur Abgabe von Stellungnahmen in der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung zu mobilisieren. Wir kommunizieren im Zusammenhang mit Atomkraft an der tschechisch-deutschen Grenze nicht nur die Risiken für Mensch und Natur, sondern auch die Vorzüge und Chancen der erneuerbaren Energieerzeugung.

Wir fordern die sächsische Staatsregierung und die Kommunen in der Region auf, sich ebenfalls an der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung zu beteiligen, die Risiken der Anlage ernst zu nehmen und die Interessen der Betroffenen engagiert zu schützen.

Für uns steht fest: Der Einsatz für eine sichere Zukunft kennt keine Grenzen. Gemeinsam streiten wir für eine menschengerechte, zukunftssichere Energieversorgung in Europa!

Beschluss in einfacher Sprache:

Die Regierung von Tschechien will ein Atomkraftwerk in Tušimice bauen. Das liegt nur 17 Kilometer von der Grenze zu Sachsen entfernt. Im Moment prüft man, wie das Kraftwerk die Umwelt beeinflussen könnte. Bis Mitte Juli 2025 können Menschen und Behörden aus Deutschland dazu ihre Meinung sagen.

Beschlusstext in einfacher Sprache

Wir wollen die Natur und das Leben der Menschen heute und in Zukunft schützen. Atomkraft ist gefährlich, besonders in Zeiten von Cyberangriffen und Kriegen. Außerdem entsteht dabei viel radioaktiver Müll. Deshalb sind wir Grünen gegen Atomkraftwerke und auch gegen das geplante Kraftwerk in Tušimice.

Wir fordern die Regierung von Sachsen und die Städte und Dörfer in der Region auf, sich an der Umweltprüfung zu beteiligen. Sie sollen die Risiken ernst nehmen und die Menschen schützen.

Wir unterstützen alle Menschen in Sachsen und Tschechien, die sich für den Schutz der Umwelt und der Gesundheit einsetzen. Wir helfen den Menschen, sich zu informieren und ihre Meinung zur Umweltprüfung abzugeben. Wir prüfen auch, ob wir eine eigene Informationskampagne machen.

Wir wollen enger mit den Grünen in Tschechien und anderen Gruppen zusammenarbeiten, die gegen Atomkraft sind. So können wir uns besser austauschen, Geld sammeln und gemeinsam Aktionen machen.

In der Politik sollten wir nicht nur über die Gefahren von Atomkraft sprechen, sondern auch über die Vorteile von erneuerbaren Energien.

Zukunft des Industrie- und Energielandes Sachsen sichern: Forderungen der sächsischen Unternehmen umsetzen!

Am 17. September 2024 haben über 60 sächsische Unternehmen - inzwischen mehr als 80 – sowie die Industrie- und Handelskammern Chemnitz und Dresden den Appell „Unternehmen für Sachsens Zukunft“ an die Sächsische Staatsregierung gerichtet. Der Parteirat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen begrüßt diesen Appell ausdrücklich und schließt sich seinen Kernforderungen an.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen fordern die Staatsregierung auf,

  1. Den Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und grünen Wasserstoff – sowie die dafür notwendige Infrastruktur in Sachsen entschlossen voranzutreiben;
  2. Den Netzausbau zu beschleunigen und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen;
  3. Sich auf Bundesebene für ein einfaches, investitionsfreundliches Einspeisevergütungssystem einzusetzen;
  4. Die Energiewende aktiv und positiv als wesentlichen Standortvorteil für Wirtschaft, Beschäftigung und Innovation in Sachsen zu kommunizieren.