Geschlechtergerechte Lausitz: Für einen feministischen und intersektionalen Strukturwandel als Modell

Strukturwandel in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier muss so gestaltet werden, dass er für alle gerecht ist und dass aus den (ehemaligen) Kohleregionen auch wirklich Zukunftsregionen werden können. Fest steht: Die Region steckt mitten in einer tiefgreifenden Veränderung: wirtschaftlich, sozial und mit Blick auf die Infrastruktur. Alle Bereiche der Gesellschaft sind betroffen: Arbeitsplätze, Wohnraum, öffentlicher Nahverkehr, Kitaplätze, aber auch Kunst, Kultur, Zivilgesellschaft.

Das ist eine Herausforderung, erst recht in einer Zeit, die sich für die Menschen ohnehin schon unsicher anfühlt. Es ist aber auch eine Riesenchance: Denn jetzt können wir politisch und wirtschaftlich die Weichen stellen, dass hier zu leben auch in Zukunft wirtschaftlich, sozial, demographisch und kulturell den Bedürfnissen der Menschen entspricht. Wichtig ist, und nur dann ist es nachhaltig, dass alle von den Strukturwandelmaßnahmen profitieren und dass es gerecht für alle, insbesondere auch für strukturell benachteiligte Gruppen, ist. Gleichwertige Lebensverhältnisse, wie sie als Staatsziel im Grundgesetz formuliert sind, sind besonders in Transformationsprozessen die Zielstellung. Dafür muss auch und vor allem eine Geschlechtergerechtigkeits-Perspektive eingenommen werden.

Die Art, wie Strukturwandelprojekte aktuell konzipiert, ausgewählt und umgesetzt werden, dient nicht dazu Geschlechtergerechtigkeit voranzubringen. Die öffentlichen Gelder für den Strukturwandel kommen häufig bei Frauen, trans*, inter* und nicht-binären Personen nicht an. Bei der Vergabe von Fördermitteln werden ihre Interessen nicht ausreichend beachtet. Und das, obwohl nach InvKG Artikel 1 §4 Abs. 3 bei den geförderten Vorhaben sowohl die demografische Entwicklung als auch die Nachhaltigkeitsziele im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt werden sollen.

Dabei können wir uns die fehlende Geschlechter- und Diversitätsperspektive gar nicht leisten. Viele, vor allem gut ausgebildete Frauen, wandern bereits heute aus der Region ab, oder kommen nach der Ausbildung nicht zurück. Gleiches beobachten wir auch für queere Menschen. Insbesondere die zurückkehrenden Frauen arbeiten in Jobs, für die sie eigentlich überqualifiziert sind. Eine Wirtschaftsförderung, die nur traditionelle Jobs im Bergbau und in der Industrie schafft, ist zu einseitig. So geht Innovationspotenzial verloren.

Überspitzt formuliert ist die Lausitz ein demographisches Katastrophengebiet. Diese Dynamik wird sich nicht mehr umfänglich aufhalten lassen, daher ist es umso wichtiger, die Frage zu adressieren, wie umfassende Geschlechtergerechtigkeit in diesem Ungleichgewicht hergestellt werden kann. Die Frage von Zuzug und Neuansiedlungen in der Lausitz wird hier entscheidend sein. Dafür braucht es den Abbau strukturellen Defiziten in der Arbeitswelt insbesondere die Förderung von Akzeptanz und Vielfalt am Arbeitsplatz, durch Gleichstellungs- und Diversity-Management-Strukturen in Betrieben, Belegschaften vor allem aber übergreifend durch regionale Kammern und Innungen, welche ihrer Schlüsselrolle dafür gerecht werden müssen! Für die Förderung von umfassender Geschlechtergerechtigkeit wollen wir die Aufwertung und bessere Anerkennung von Sorge-Arbeit erreichen, welche in einer immer älter werdenden Gesellschaft mit zu wenigen Kindern deutlich mehr Wertschätzung erfahren muss.

Ohne sichere Zukunftsaussichten wird die Familienplanung junger Menschen erschwert. Die Gesellschaft überaltert. Es fehlt an kulturellen und gemeinwohlorientierten Angeboten, Möglichkeiten zur Vernetzung sowie Beratungsstrukturen, die das Leben in der Region insgesamt attraktiver machen. Frauen, trans*, inter* und nicht-binäre Personen sind unverzichtbare Träger*innen von Vereinen, Demokratieprojekten oder CSDs. Ihr Wegzug bedeutet daher eine Schwächung der Zivilgesellschaft. Das kann dazu führen, dass Demokratie- und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie etwa Rassismus, Antisemitismus oder Queerfeindlichkeit weiter ausbreiten und sich die Abwanderung weiter verstärk.

Wichtig ist, mithilfe einer feministischen und intersektionalen Perspektive den Blick auch auf andere benachteiligte Gruppen zu richten. Die beschriebenen Effekte von Ungleichheit wirken sich auch auf die Lebensrealität von armutsbetroffenen Menschen, Menschen mit Migrationsbiographie, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen, queere Menschen sowie Kinder und Jugendliche aus. Besonders zu berücksichtigen ist in der Lausitz auch das sorbische Volk, da der Kohleabbau für die Sorb:innen tiefe Narben hinterlassen hat. Der expansive Kohleabbau bedeutete in der Region, dass Dörfer verschwanden, und damit Gemeinschaft, Kultur und Sprache verloren gegangen sind.

Die beschriebenen strukturellen Ungleichheiten lassen sich nur mit einem Strukturwandel auflösen, der alle Menschen in den Blick nimmt. Denn mit diesem Blickwinkel können die Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur auf eine Weise weiterentwickelt werden, die die strukturellen Ungleichheiten benachteiligter Gruppen und die unterschiedlichen Lebensrealitäten aller Geschlechter mitdenkt. Nur ein feministischer und intersektionaler Ansatz im Strukturwandel bringt umfassende soziale Gerechtigkeit, indem er sich bewusst für die Entwicklung nachhaltiger Lebenschancen für alle in der Region einsetzt. Ohne eine starke feministische und intersektionale Perspektive der umfassenden Gleichstellung auf Strukturwandelprojekte wird es in dieser Transformation keine Geschlechtergerechtigkeit geben und der Strukturwandel in der Lausitz nicht gelingen.

Die vielfältigen Fraueninitiativen in der Lausitz, das Bündnis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Lausitz und das Netzwerk „F wie Kraft“, die bereits Pionierarbeit im Themenfeld Gleichstellung und Strukturwandel geleistet haben, sowie die Umlandberatung des Gerede e. V. und die lokalen CSDs, etwa in Görlitz und Bautzen, unterstützen wir ausdrücklich und fordern die stabile Finanzierung ihrer Aufgaben.

Die folgenden Forderungen greifen Ideen und Vorarbeit des Bündnisses auf:

Um Strukturwandel in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier zukünftig sozial gerecht zu gestalten, fordern wir

Barrierefreiheit im Landesverband

Um die Barrierefreiheit im Landesverband, bei Veranstaltungen zu stärken, Teilhabe zu ermöglichen und unsere Arbeit inklusiver zu gestalten, beschließt die Landesversammlung folgende Maßnahmen, mit Auftrag zur Umsetzung und Delegierung an den Landesvorstand in Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesarbeitsgemeinschaften:

1. Alle Beschlüsse des Landesparteirates, des Landesvorstandes und der Parteitage werden vor der Beschlussfassung daraufhin geprüft, ob sie Belange von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen.

2. Bei der Planung von Veranstaltungen aller Art wird die Barrierefreiheit in ihrer Vielfalt beachtet.

a. Es wird dafür gesorgt,

- dass je nach Größe der Veranstaltung mindestens eine Person als Assistenz bereitgestellt wird

- dass auf entsprechende Infektionschutz-, und Lufthygienemaßnahmen geachtet wird

- dass die Präsentationen und Redebeiträge im gesamten Raum sicht-, hör- und lesbar sind

- dass Redner*innen möglichst immer ein Mikrofon benutzen

- dass alle Veranstaltungen hybrid angeboten werden

b. Bei Landesdelegiertenkonferenzen muss Gebärdendolmetschung angeboten werden und kann auch KI-gestützt erfolgen. Diese sind ebenfalls zu streamen. Alle zukünftigen Präsentationen und Redebeiträge werden grundsätzlich mit Untertiteln versehen.

c. In Einladungen zu Landesdelegiertenkonferenzen oder Veranstaltungen des Landesverbandes werden die Ergebnisse der Prüfung auf Barrierefreiheit mitgeteilt (z. B. Stufen im Eingangsbereich, eingeschränkte Beleuchtung, Vortrag in leichter Sprache und vieles mehr). Diese Mitteilung wird inklusive Anmeldefristen und Bearbeitungszeiten in den Einladungen so gestaltet, dass Menschen mit Behinderungen genügend Zeit haben, notwendige Unterstützungsleistungen (wie z. B. Assistenz oder barrierefreien Transport) mit dem Landesverband zu organisieren.

d. Alle Wahlprogramme werden ebenfalls durch zertifizierte Personen in Einfacher Sprache verfasst.

3. Alle Veranstaltungen des Landesverbandes finden möglichst in barrierefreien oder wenigstens barrierearmen Räumen statt. Veranstaltungen in diesem Sinne sind insbesondere die Parteitage, die Grünen Tage, Treffen des Parteirates sowie der Landesarbeitsgemeinschaften und Fachveranstaltungen. Bei der Auswahl der Veranstaltungsorte wird auf Lufthygienekonzepte und barrierefreie Details, wie z. B. Breite der Türen, stufenfreiheit, rollstuhlgerechte Toiletten und Behindertenparkplätze geachtet.

4. Die Landesgeschäftsstelle erstellt eine Checkliste für Veranstaltungen des Landesverbandes und der Kreisverbände, um die Barrierefreiheit im Vorfeld, während dieser Veranstaltungen und danach abzusichern. Vorbild dafür können bereits öffentlich zugängliche Listen sein (z. B. Barrierechecker des Bundesverbandes).

5. Eine Umfrage zu Barrieren, die eine Teilhabe im Landesverband behindern, ist regelmäßig von der Landesgeschäftsstelle durchzuführen. Die Ergebnisse daraus werden bei der weiteren Planung von Veranstaltugen berücksichtigt. Der Bericht an die Mitglieder erfolgt im Jahresturnus durch die Landesgeschäftsstelle.

6. Die Kommunikation über Social-Media-Beiträge wird barrierefrei gestaltet (vor allem mit Bildbeschreibung, kontrastreicher Farbe/ Farbkombinationen, Verwendung von Textrahmen, screenreader-kompatibel und vielem mehr). Auf gewaltfreie Kommunikation wird geachtet.

7. Allen Mitgliedern der Gremien und Organe des Landesverbandes sowie der Kreisverbände ist ein Leitfaden für die Erstellung barrierefreier Dokumente bereitzustellen. Außerdem sollen barrierefreie Vorlagen für MSWord und MSPowerpoint oder OpenSource-Dokumente vorbereitet und in der Wolke zugänglich sein.

8. Alle Landesarbeitsgemeinschaften des Landesverbandes sind aufgefordert zu prüfen, welche Maßnahmen zur Umsetzung von Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit durch sie gefördert werden können. Dies setzt eine umfassende Bildung und Beratung durch den Landesverband voraus.

9. Dafür sind Workshops in den Landesarbeitsgemeinschaften und im Landesverband anzubieten, die über Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit informieren. Diese sollen bei der Entwicklung von notwendigen Maßnahmen unterstützen.

10. Stellenausschreibungen sollten so gestaltet sein, dass Menschen mit einem Grad der Behinderung sich ebenfalls angesprochen und eingeladen fühlen, sich zu bewerben.

11. Bei der Anmietung von Geschäftsstellen und Büros wird auf umfangreiche Barrierefreiheit geachtet.

Forderungen für unsere kommenden Wahlkämpfe:

1. entsprechend den oben genannten Forderungen vorzugehen

2. das Wahlprogramm barrierefrei zu gestalten (Leichte Sprache, Bildgestaltung, QR-Code zu Links, die Texte vorlesen und vieles mehr)

3. Bei der Planung und Gestaltung von Videobeiträgen werden Untertitel und Gebärdensprache berücksichtigt. Gebärdendolmetscher*innen sind immer einzubinden. Spontan aufgenommene Videos, die den Wahlkampf unterstützen, sind von dieser Regelung ausgenommen.

4. Werbemittel wie zum Beispiel Plakate sind barrierearm zu gestalten (kontrastreiche Farben/Farbkombinationen, Schriftgröße, Verwendung von Textrahmen, auf einfache, klare Sprache ist zu achten und vieles mehr).

5. Die Auswahl der Orte für unsere Wahlkampfveranstaltungen sind ebenfalls einer Prüfung der Barrierearmut zu unterziehen und mehrheitlich nach festzulegenden Kriterien der Barrierefreiheit auszuwählen. Als Zielwert wird mindestens 90 Prozent angestrebt. Alle Wahlkampfveranstaltungen sollten bei deren Umsetzung bewertet werden, um langfristige Erkenntnisse zu erlangen,die Teilhabe aller Menschen an unseren Wahlkämpfen zu ermöglichen.

6. Die Übersetzung von Texten in leichter Sprache ist so zu beauftragen, dass Menschen, die die Prüfung übernehmen, eine angemessene Vergütung direkt erhalten. Das bedeutet, dass eine entsprechende Dienstleister*in mit der erforderlichen Prüfung der Texte keine Werkstatt für Menschen mit Behinderung beauftragt werden darf.

Gleichzeitig wollen wir Diskriminierung von persönlichen finanziellen Möglichkeiten sowie persönliche zeitliche Ressourcen abbauen.

1. Anfahrts- und Reisekosten sowie -zeiten werden durch wechselnde Tagungsorte verringert.

2. Abschläge bzw. Vorauszahlungen sollen in der Erstattungsordnung eingepflegt
werden. Auf eilige Bearbeitungen ist ebenfalls zu achten. Dazu wird der Landesvorstand bis zur nächsten Landesversammlung ein zu Konzept vorlegen. Dabei ist insbesondere die finanzielle Selbstbestimmung zu beachten.

3. Digitalisierung für Erstattungen soll ermöglicht werden. Insofern wird die Erstattungsordnung geändert. Hierfür setzt sich der Landesvorstand für eine schnelle Umsetzung des Digitalisierungsprozesses auf Bundesebene ein.

4. Verpflegung auf Veranstaltungen des Landesverbandes muss bezahlbar sein. Bei teuren Verpflegungen soll eine Soli-Kasse zur Verfügung gestellt werden.

Für Maßnahmen, die finanzielle Auswirkungen haben, wird ein Budget im kommenden Haushalt 2026 zur Verfügung gestellt, welches sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Landesverbandes bewegt.

GRÜN aus Verantwortung für Sachsens Zukunft

Das Ergebnis der Landtagswahl 2024 und die Ergebnisse für alle demokratischen Parteien markieren eine Zäsur für unser Land. Erstmals gibt es in Sachsen keine Mehrheit der demokratischen Mitte, die eine stabile Regierung bilden kann. Hinzu kommt der 6. November 2024: Mit dem Wahlsieg Donald Trumps in den Vereinigten Staaten von Amerika müssen wir Freiheit und Sicherheit in Europa neu denken. Mit dem Bruch der Ampel-Koalition im Bund ist viel Vertrauen in eine funktionierende und verantwortungsvolle Politik zerbrochen. Wie Deutschland seiner Verantwortung in Europa gerecht wird, wird entscheidend für die Neusortierung der geopolitischen Lage sein.

Das alles passiert in einer Zeit, in der die aktuellen Herausforderungen größer denn je sind: Hitzesommer, Dürren und Überschwemmungen nehmen zu, viele Menschen und vor allem Familien fragen sich, wie sie ihre Rechnung bezahlen können, Brücken stürzen ein, Busse und Bahnen fahren nicht, weil unsere Infrastruktur jahrzehntelang kaputtgespart wurde und der Unterrichtsausfall an sächsischen Schulen erreicht neue Rekordstände. Jetzt rächt sich die knallharte Sparpolitik der CDU Sachsen der vergangenen Jahrzehnte. Gleichzeitig nehmen die Angriffe auf unsere Demokratie und unser friedliches Zusammenleben in Sachsen immer stärker zu.

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 brachte nicht nur unermessliches Leid über die Menschen in der Ukraine, sondern stellte unsere europäische Friedensordnung grundsätzlich in Frage. Die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen die Aggressoren eines verbrecherischen Regimes heißt für uns auch, unser gemeinsames Europa zu verteidigen. Unser Wohlstand, unsere Freiheit und unsere Sicherheit, beruhen auf den Fundamenten eines starken und geeinten Europas. Auch hat uns der 24. Februar deutlich vor Augen geführt: Erneuerbare Energien schützen nicht nur unser Klima, sondern machen uns unabhängig von fossilen Energieimporten aus Russland und garantieren so unsere Freiheit und Sicherheit. Erneuerbare Energien und niedrige Energiepreise sind zugleich die notwendige Grundlage des künftigen wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Zur Ehrlichkeit gehört dazu: der Krieg gegen die Ukraine begann bereits 2014. Es war eine Große Koalition aus CDU und SPD, die verhindert hat, dass Deutschland die notwendigen Schritte in Richtung Energieunabhängigkeit gegangen ist. Trotz der Annexion der Krim wurde die Gaspipeline Nord Stream 2 forciert. Es sind wir BÜNDNISGRÜNEN gewesen, die als einzige politische Kraft schon vor einem Jahrzehnt deutlich gewarnt haben.

2019 haben wir BÜNDNISGRÜNE erstmals in der Geschichte des Freistaates Sachsen Verantwortung als Teil einer Regierungskoalition übernommen. Wir haben in diesen Jahren, die von Krisen und großen Herausforderungen geprägt waren, viel bewegt. In Regierungsverantwortung haben wir nach Jahrzehnten der Reformblockaden und den lähmenden Jahren der sächsischen Stillstands-GroKo aus CDU und SPD den Kurswechsel hin zu einer zukunftsfähigen Politik erkämpft. Wir haben beim Ausbau der Erneuerbaren endlich den Turbo gezündet, wir haben den Schutz unserer Natur und Umwelt endlich Priorität eingeräumt und Bürgerbeteiligung sowie Gleichstellung auf ein neues Level gehoben. Im Bund haben wir unter Robert Habeck unser Land aus den Gasfesseln Putins befreit und unsere Energieunabhängigkeit entschieden vorangebracht. In der größten geopolitischen Krise unserer Zeit haben wir die Energiekrise in Deutschland abgewandt, die Preise stabil gehalten und zugleich die Weichen neu gestellt beim Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie der ökologischen Transformation von Wirtschaft und Industrie.

Gerade jetzt ist nicht der Punkt um stehenzubleiben oder zurückzugehen. Wer jetzt noch die Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit in der Vergangenheit sucht, setzt unsere Zukunft aufs Spiel. Wer bei der Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit bereit ist, die Abhängigkeit von Autokraten zu manifestieren, gefährdet unsere Freiheit, unsere Sicherheit und unseren Wohlstand. Es braucht daher jetzt eine klare Politik, die Orientierung gibt, um die Zukunft Sachsens in einer schwierigen Mehrheitssituation zu gestalten. Als BÜNDNISGRÜNE stehen wir für eine moderne Politik, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützt, allen Menschen Freiraum zur Entfaltung gibt und mit Mut, Zuversicht und Gestaltungskraft handelt. Wir stehen weiterhin für die geeignetsten Antworten auf die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Sachsen muss sich bewegen, sonst bleibt es stehen. Verlorene Jahre sind das Letzte, was wir in diesen Zeiten gebrauchen können.

Für ein starkes Miteinander in Sachsen braucht es eine echte Offensive für Bildung und
soziale Infrastruktur, Beteiligung und Gerechtigkeit. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen darauf, dass kein Mensch in Sachsen zurückgelassen wird.

Um Wohlstand in Sachsen zu sichern braucht es ein Sachsen, das auf kluge Fachkräfte sowie den Ausbau von Wind-, Solar-, und Bioenergie setzt - für bezahlbare Energie und ein zukunftsfähiges, pragmatisches Handeln. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen darauf, Investitionen in nachhaltige Technologien zu erleichtern und unnötige bürokratische Hürden weiter abzubauen.

Für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Sachsen braucht es weiterhin den engagierten Einsatz für intakte Wälder, Auen, Flüsse und Moore. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen darauf, dass wir Lebensräume für die biologische Vielfalt erhalten und weiter verbessern.

Um Freiheit in Sachsen zu schützen braucht es ein entschiedenes Vorgehen gegen alle Bedrohungen auf unsere innere, äußere und soziale Sicherheit. Wir setzen darauf, dass wir den Rechtsstaat stärken und mit einer starken Justiz unsere liberale Demokratie vor Verfassungsfeinden schützen.

Für ein starkes Sachsen in einem freien, geeinten Europa braucht es die Stärkung
der Westbindung und einen besonderen Blick auf unsere osteuropäischen Nachbarn. Um die Friedensordnung wiederherzustellen und zu schützen, setzen wir BÜNDNISGRÜNE auf die intensive und verlässliche Unterstützung der Ukraine.

Doch statt die großen Herausforderungen unserer Zeit mutig und klar anzugehen, herrscht Chaos bei der Regierungsbildung in Sachsen. Für dieses Chaos ist der Ministerpräsident verantwortlich. Statt sich für Stabilität, Kontinuität und Verlässlichkeit in Sachsen einzusetzen, hat Michael Kretschmer mit Populismus stabile Mehrheiten in der demokratischen Mitte der Gesellschaft verhindert. Er hat die demokratische Mitte in Sachsen leichtfertig preisgegeben und sich naiv in die Arme von der populistischen Partei von Sarah Wagenknecht geflüchtet. Die verheerenden Konsequenzen dieser gescheiterten Politik haben jedoch in aller erster Linie die Menschen im Freistaat Sachsen zu tragen. Sie zahlen die Zeche für Chaos, Instabilität und eine handlungsunfähige Regierung ohne eigene demokratische Mehrheit. Jetzt liegt es an Michael Kretschmer und der sächsischen CDU, die Scherben wieder aufzukehren und für Stabilität zu sorgen.

Für uns heißt Verantwortung zu übernehmen verantwortungsvoll zu handeln. Dabei ist uns BÜNDNISGRÜNEN folgendes wichtig:

  1. Eine gute Politik braucht Verantwortungsbewusstsein, Anstand und Vertrauen

Verantwortung zu übernehmen setzt für uns BÜNDNISGRÜNE eine vertrauensvolle Zusammenarbeit voraus. Als die Ampel erstmals im Bund regierte, wurde immer spürbarer, dass die sächsische CDU ihre Aufgabe darin sieht, mit unsinnigen Blockaden Opposition zur Bundesregierung zu spielen, statt hier umsetzbare Lösungen zu präsentieren und ihrem Gestaltungsauftrag in Sachsen nachzukommen. Narrative von der AfD wurden teilweise kopiert und damit den Rechtsextremen zusätzlich Aufwind gegeben. Mit ständigen Fingerzeigen gegen die Ampel in Berlin und Angriffen auch gegen die eigenen Koalitionspartner, statt klarer Abgrenzung von rechtsextremen und altstalinistischen Strömungen, hat der Ministerpräsident Kretschmer den Freistaat Sachsen in eine politische Sackgasse manövriert. Er hat sich selbst um stabile Koalitionsoptionen gebracht und somit Vertrauen verspielt. Das ist gefährlich angesichts der großen Herausforderungen, vor denen wir in Sachsen stehen. Es ist nun höchste Zeit, zu einem fairen demokratischen Meinungsstreit zurückzukehren. Nur so kann das Vertrauen der Menschen in die Politik gestärkt und Zuversicht geschaffen werden. Wir BÜNDNISGRÜNE in Sachsen stehen für gute und neue Ideen für eine lebenswerte Zukunft, die die Realitäten anerkennen und nicht die Vergangenheit verklären. Diese wollen wir mit den Menschen hier diskutieren und uns gemeinsam auf den Weg machen, unser Land zukunftsfest und lebenswert zu gestalten. Das ist die Grundlage dafür, dass das Vertrauen der Menschen in die Politik wieder gestärkt wird.

  1. Es darf keine Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten geben

Der Rechtsextremismus ist die größte Gefahr für unsere liberale Demokratie und unsere innere Sicherheit. Die AfD fungiert seit jeher als parlamentarischer Arm dieser gefährlichen Ideologie. Eine Zusammenarbeit darf nur möglich sein mit Parteien und Akteur*innen, die felsenfest auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen. Bei der CDU steht, entgegen ihrer eigenen Verlautbarungen, die Tür zur Zusammenarbeit mit der AfD so weit offen wie nie. Dass sich Ministerpräsident Kretschmer noch inmitten der laufenden Sondierungsgespräche mit dem AfD Parteichef Urban getroffen hat, ist brandgefährlich. Auch die sächsische SPD muss sich fragen, wie sie mit der rechtsextremen AfD umgehen will. Es entbehrt jeder staatsbürgerlichen Verantwortung, sich mit Faschisten zu treffen - und das auch noch an jenem Tag, an dem sächsische AfD-Mitglieder wegen Terrorverdachts festgenommen wurden. Für uns BÜNDNISGRÜNE steht fest: Mit Verfassungsfeinden, die alle Grundsätze unserer liberalen Demokratie mit Füßen treten, darf es keine Zusammenarbeit geben.

  1. Klima- und Umweltschutz muss Priorität haben

Der menschengemachte Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt gehören zu den größten Herausforderungen, die wir im 21. Jahrhundert zu bewältigen haben. Wir erleben einen Hitzesommer nach dem anderen, immer mehr Hochwasser, die Existenzen zerstören und Milliardensummen kosten und Ernteausfälle, die unseren Landwirt*innen immer stärker zu schaffen machen. Wir können es uns schlicht nicht mehr leisten, Klimaschutzmaßnahmen aufzuschieben, denn das ist ökologisch unverantwortlich, ökonomisch unvernünftig und für unsere Kinder und Enkel ungerecht. Nur wirksamer Klimaschutz sichert uns allen eine lebenswerte Zukunft und nur mit einer konsequenten sozialverträglichen Klimapolitik kann es eine gute wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen geben. Es ist der Schutz gegen Extremwetter, der eine nachhaltige Landwirtschaft sichert. Es ist die Verfügbarkeit der Erneuerbaren Energien, die heute schon der entscheidende Standortfaktor für die Unternehmen in Sachsen ist. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss auch deshalb oberste Priorität haben. Es macht uns Sorgen, wie insbesondere CDU und SPD den Klima- und Umweltschutz ignorieren oder sogar blockieren. Für uns BÜNDNISGRÜNE ist klar: Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dem Klima- und Umweltschutz als dem zentralen Thema unserer Zeit Priorität einzuräumen und weiterhin daran zu arbeiten, die Energiewende in Sachsen voranzubringen. Nur so sichern wir ein gutes Leben für uns und unsere nachfolgenden Generationen.

  1. Frieden in Europa braucht die verlässliche Unterstützung der Ukraine

Seit dem Februar 2022 ist die Welt eine andere. Es herrscht wieder ein heißer Krieg in Europa und unsere europäische Friedensordnung steht auf dem Spiel. Unsere Freiheit, unser Wohlstand und unsere Sicherheit in Deutschland und Europa sind das Produkt der Westbindung Adenauers und eines jahrzehntelangen gemeinsamen europäischen Einigungsprozesses. Mit dem Wahlsieg Donald Trumps ist klar: Europa muss jetzt näher zusammenrücken und mehr für seine eigene Sicherheit und Verteidigung tun. Europas Schicksal darf nicht an den Interessen eines Nationalisten und Populisten hängen. Wir sehen, dass die Frage von Krieg und Frieden die Menschen in Sachsen, in Deutschland, in ganz Europa, bewegt und viele Menschen Sorgen um den Frieden in der Welt haben. Auch sehen wir, dass immer mehr Parteien diese Sorgen schamlos ausnutzen und Angst instrumentalisieren, um das Land zu spalten. Das ist verantwortungslos. Klar ist: Wenn die Ukraine den Krieg verliert, ist der Krieg bei uns. Frieden in Europa kann es nur dann geben, wenn die Ukraine frei ist und die Grenzen von 1991 wiederhergestellt sind. Niemals dürfen wir als Bundesrepublik Deutschland akzeptieren, dass Völkerrecht gebrochen und Grenzen in Europa gewaltsam verschoben werden. Um die europäische Friedensordnung wiederherzustellen und zu sichern, braucht es die klare und kompromisslose Unterstützung der Ukraine. Für uns BÜNDNISGRÜNE ist klar: Wir müssen Verantwortung übernehmen und Haltung zeigen für die Menschen in der Ukraine und für echten Frieden in Europa.

  1. Den sozialen Frieden sichern wir nur mit mehr Gerechtigkeit

Vielfalt, Weltoffenheit, soziale Sicherheit und eine starke Wirtschaft sind zentrale Grundlagen für ein gutes Leben in Sachsen. Wir wollen, dass Sachsen für alle Menschen attraktiv ist
- unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion und Weltanschauung oder Hautfarbe. Viele Menschen fühlen sich mit ihren Anliegen und Perspektiven im Freistaat aktuell nicht gut vertreten und sind enttäuscht von der Politik. Wenn sich diese Personengruppen dauerhaft von der Politik abwenden oder gar das Land verlassen, gefährdet das unsere Zukunft und unseren Wohlstand. Um dem entgegen zu wirken, ist es notwendig, den Menschen stärker zuzuhören und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, zugleich aber menschenverachtenden oder antidemokratischen Parolen deutlich zu widersprechen. Wir dürfen vor allem junge Menschen nicht rechtsextremen Parteien wie der AfD oder den Freie Sachsen überlassen, die mit perfiden Strategien versuchen jene Lücken vor Ort zu füllen versuchen, die Freistaat und Kommunen im Wettstreit um den schmalsten Sparhaushalt klaffen lassen. Hierfür müssen wir in Sachsen viel stärker investieren: in Bildung, Inklusion, Digitalisierung, Bus und Bahn sowie Orte für Demokratie, Kultur und Jugend. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen daher auf starke Investitionen in die öffentliche soziale Infrastruktur und Chancengleichheit im Freistaat Sachsen, um den gesellschaftlichen und sozialen Frieden zu stärken, Menschen wieder zusammenzuführen und ihnen gute Perspektiven in Sachsen zu bieten. Dies ist ein wesentlicher Baustein, um das Vertrauen der Menschen in unsere Demokratie zurück zu gewinnen.

Wir haben viel geschafft, aber wir sind noch lange nicht fertig. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Die großen Herausforderungen zu bewältigen, wird all unsere Kraft, all unser Vertrauen, all unsere Fähigkeiten benötigen. Wir sind überzeugt: Gemeinsam können wir das meistern. Gemeinsam mit den vielen engagierten Menschen, gemeinsam mit unseren starken Unternehmen, gemeinsam mit unseren vielfältigen Verbänden und Vereinen in Sachsen. Unser Land verdient eine verlässliche Politik, die die Realitäten sieht und entschlossen handelt. Der Moment dafür ist jetzt. Jetzt ist Zeit, nach vorne zu gehen zukunftsgerichtet zu denken und zu handeln. Wir BÜNDNISGRÜNE machen dieses Angebot, um unser Land nach vorne zu bringen.

Neue Sicherheit in unsicheren Zeiten – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen fordern Vernunft, Pragmatismus und Rechtsstaatlichkeit in der Migrationspolitik auf allen Ebenen.

Migrationspolitik wird seit Jahren zum Austragungsort gesellschaftlicher Grundkonflikte erklärt. Durch den ständigen Fokus auf Probleme und Krisen erleben migrantische Personen zunehmend Einschränkungen ihrer Grundrechte und sind verstärkt Rassismus ausgesetzt.
Unsere Gesellschaft durchlebt einen tiefgreifenden Wandel, in dem vermeintlich bewährte, aber langfristig unhaltbare Sicherheiten wegbrechen und die daraus entstehenden Folgekosten immer deutlicher werden. In dieser Unsicherheit erscheint eine Isolationspolitik manchen als Lösung. Doch diese gefährdet nicht nur die Zukunft Deutschlands und Europas, sondern ignoriert auch zentrale Herausforderungen wie den demografischen Wandel. Ohne Zuwanderung droht eine dramatische Verschärfung des Arbeitskräftemangels. Abschottung führt zudem zu einer Verschärfung sozialer Konflikte um knappe Ressourcen und fördert rassistische Strukturen.
Die offenen Grenzen in Europa sind eine zentrale Errungenschaft, die erhalten bleiben muss. In diesem Rahmen ist eine aktive und gestaltende Migrationspolitik notwendig, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Statt auf Abwehr zu setzen, müssen wir Migration als Chance begreifen. Sie ist ein unverzichtbarer Teil unserer globalen Realität und bietet die Möglichkeit, eine gerechtere, nachhaltigere und lebenswertere Zukunft für alle zu schaffen.

Gesamtgesellschaftlich erleben wir einen tiefgreifenden Wandel, in dem bewährte Sicherheiten verloren gehen und die Folgekosten zunehmend sichtbarer werden. In diesem Kontext erscheint eine Isolationspolitik manchen als vermeintliche Lösung, um Stabilität zu bewahren und Herausforderungen im Inneren besser kontrollieren zu können.
Eine Politik der Abschottung bedeutet eine enorme Belastung aller Menschen in Deutschland. Die Bewegung von Menschen und Gütern gehört zu den wesentlichen Dynamiken unserer globalisierten Zeit. Aus ökonomischer Sicht würde ein Verzicht auf Zuwanderung zu erheblichen Wachstumseinbußen und Versorgungsengpässen führen. In sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht stehen wir vor einem wachsenden Konkurrenzdruck, in dem ökonomisch schwächere Gruppen das Nachsehen haben. Dies verstärkt rassistische Strukturen und führt zu einem Erstarken völkischen Denkens, das als „Schutz“ vor globalen Entwicklungen gesehen wird.

Die freie Bewegung von Menschen, Gütern und Dienstleistungen über Ländergrenzen hinweg sind eine Errungenschaft der europäischen Einigung – sie fördern den Austausch von Kultur und Wissen. Für eine vernetzte Gesellschaft wie die unsere ist eine Politik der Abschottung mit existenziellen Nachteilen verbunden. Zugleich würde ein Verzicht auf Zuwanderung den bereits bestehenden Fachkräftemangel verschärfen und das Kürzen von Angeboten bspw. im Bereich der Gastronomie oder dem Gesundheitssektor bedeuten. Unternehmen, die dauerhaft kein Personal finden, werden ihre hiesigen Standorte auf den Prüfstand stellen. Zugleich entstehen durch Migration Konkurrenzsituationen: am Wohnungsmarkt, im Bereich der Bildung oder generell beim Einsatz knapper öffentlicher Mittel. Diesem Konkurrenzdruck wiederum sind vor allem ökonomisch schwächere Gruppen ausgesetzt, was rassistische Einstellungen oder auch das Erstarken völkischen Denkens, welches als „Schutz“ vor globalen Entwicklungen gesehen wird, fördert.

Unsere Aufgabe ist es, die Stärke Europas zu bewahren: eine Gesellschaft, die auf Gleichberechtigung, Respekt und eine konstruktive Fehlerkultur setzt. Unser Ziel ist eine lebenswerte, gerechte, sichere Gesellschaft. Wir befürworten darum regelmäßig überprüfte, wissenschaftlich gestützte Maßnahmen gegen Terror. Sicherheit heißt aber auch, dass auch Migrant*innen Vertrauen in staatliche Organe haben können, menschliche Perspektiven zu geben und eine angemessene, nicht überhöhte mediale Darstellung von Straftaten. Bei schweren Straftäter*innen oder Extremist*innen, unabhängig von ihrer Herkunft, müssen rechtsstaatlichen Mittel ausgeschöpft werden und sichergestellt werden, dass von diesen Personen keine Gefahr mehr ausgeht. Sicherheit vor Terror ist dann stark, wenn sie den demokratisch erbrachten Frieden schützt und unsere freiheitlichen Werte bewahrt.

Wir stehen für den Schutz unserer freiheitlichen Demokratie und unseres Rechtsstaates. Daher ist es für uns inakzeptabel, dass im Namen der Terrorbekämpfung geltendes Recht missachtet und Grund- und Menschenrechte verletzt oder bedroht werden.

Die BÜNDNISGRÜNE Verantwortung muss sich in einer umfassenden Antwort auf demokratie- und menschenfeindliche Bestrebungen zeigen und nicht im Mitmachen bei der politischen Umsetzung einer in den Populismus abgeglittenen Debatte. Als Einwanderungsland muss Deutschland die Herausforderungen und Potenziale der Migrationspolitik anerkennen und die Gleichberechtigung der migrantischen Bevölkerung als grundlegende Aufgabe begreifen und besonnen angehen.

Dafür setzen wir als BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Sachsen auf drei zentrale Handlungsebenen:

  1. Wandel in der sächsischen Migrationspolitik: Wir streben eine landesspezifische, integrations- und inklusionsorientierte Migrationspolitik an, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert und Ressourcen für eine gelingende inklusive Integration bereitstellt.
  2. funktionierende und menschenrechtskonforme Migrations- und Asylpolitik der Europäischen Union: Wir setzen auf ein gemeinsames Vorgehen in der Europäischen Union, das Menschenrechte wahrt, Herausforderungen gemeinsam meistert, Sicherheit schafft und Menschen schützt.
  3. Schutz einer verantwortungsvollen Asylpolitik auf Bundesebene: Wir setzen uns dafür ein, dass die Asylpolitik menschenrechtsbasiert und pragmatisch gestaltet wird. Es gilt, verantwortungsvolle Maßnahmen klar von unverhältnismäßigen oder grundrechtsgefährdenden Ansätzen zu unterscheiden.

1. Wir fordern Maßnahmen für einen Wandel in der sächsischen Migrationspolitik

Sachsen braucht Zuwanderung und gelingende Integration. Die Herausforderungen, vor denen Kommunen bei der Bearbeitung der Integrationsaufgaben stehen, werden auf keinen Fall bewältigt, wenn politisch lediglich an der Begrenzung von Zuwanderung gearbeitet wird.

Die künftige sächsische Regierung muss in der Migrationspolitik auf Integration und Zusammenhalt statt auf Abschottung und Abschreckung setzen. Es braucht Maßnahmen zur schnellen und gelingenden Integration, um Kommunen zu entlasten und zu stärken.

Wir sprechen uns mit Nachdruck für folgende Maßnahmen aus:

  1. die Verbesserung der Arbeit der Ausländerbehörden durch Abbau von Bürokratie, personelle Stärkung sowie die Verbesserung der Qualität der Bearbeitung durch Maßnahmen wie Förderung der Mehrsprachigkeit in Behörden, Schulungen des Personals sowie Anwendungshinweise zur Nutzung von Ermessensspielräumen für Integration;
  2. die Unterstützung von Kommunen bei der Erfüllung von Integrationsaufgaben sowie bei der Entwicklung langfristiger und stabiler Integrationspläne durch Expertise und Gelder – Kommunen müssen gut vorbereitet sein, auch bei schwankenden Zahlen von Asylbewerber*innen;
  3. die Verbesserung der Bedingungen für schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsbiografie und Sprachförderbedarf sowie die Sicherung von Sprachkursangeboten von Anfang an für alle erwachsenen Neuzugewanderten;
  4. die Priorisierung von dezentralem Wohnen und die Stärkung der Kommunen und des Ehrenamts bei Integrationsmaßnahmen für Menschen, die dezentral untergebracht sind, sowie Maßnahmen gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt;
  5. Maßnahmen zur erfolgreichen Arbeitsmarktintegration für Geflüchtete, wie Unterstützung von Menschen, die bereits in Sachsen leben, als Priorität vor aufwendigen Anwerbungsprogrammen, vereinfachte Berufsqualifizierungsfeststellung, personelle Stärkung der Stellen zur Durchführung der Berufsanerkennungsverfahren sowie Unterstützung von Unternehmen, insbesondere KMU, bei der Einstellung und Integration Neuzugewanderter;
  6. die Förderung der aktiven Teilhabe von Migrant*innen an Integrationsprozessen durch gezielte Unterstützung von Migrantenorganisationen und -netzwerken, die als Brückenbauer agieren. Dies umfasst finanzielle Mittel, strukturelle Förderung und Anerkennung von Migrantenorganisationen als wichtige Akteure bei der Gestaltung und Durchführung von Integrationsmaßnahmen.

Die künftige sächsische Regierung muss zudem Maßnahmen ergreifen, um Menschenrechte zu schützen und sicherzustellen, dass Migrant*innen sicher und diskriminierungsfrei in Sachsen leben können. In einer Gesellschaft, in der Rechtsextremismus und Rassismus immer mehr Raum greifen, ist die staatliche Pflicht zur Sicherung der Menschenrechte für alle besonders dringlich.

Wir fordern folgende Maßnahmen zum Schutz von Geflüchteten und anderen Migrant*innen:

  1. die Entwicklung und Umsetzung eines Landesantidiskriminierungsgesetzes, das Benachteiligungen gesetzlich verbietet und Einzelne vor Diskriminierung schützt sowie das gesellschaftliche Klima der Vielfalt fördert – Sachsen muss zeigen, dass hier alle Menschen gut leben können und menschenfeindliches Verhalten keinen Raum hat;
  2. die Einrichtung eines überregionalen Beschwerdeverfahrens bei Rassismuserfahrungen und Diskriminierungen in Behörden und anderen Institutionen im Asylverfahren;
  3. die Unterstützung von Kommunen bei der Bereitstellung von Schutzräumen und Beratungsangeboten für Angehörige vulnerabler Gruppen, wie Frauen und queere Geflüchtete;
  4. den Aufbau und die Unterstützung communitybasierter Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit und Stärkung der Selbstorganisationen;
  5. die Einrichtung externer Clearingverfahren für besonders vulnerable Geflüchtete an allen Sächsischen Aufnahmeeinrichtungen;
  6. die Stärkung der Rechte von Menschen, die sich bereits im Prozess der Abschiebung befinden: Verbot von Nachtabschiebungen, Verbot von Familientrennungen, pädagogische/psychologische Begleitung von Kindern während der Abschiebung;
  7. die Stärkung der Härtefallkommission (HFK) - der Sächsische Innenminister muss künftig bei Entscheidungen gegen Beschlüsse der HFK Rücksprache mit der Kommission halten und seine Entscheidung darlegen.

2. Wir setzen uns für eine funktionierende und menschenrechtskonforme Migrations- und Asylpolitik der Europäischen Union ein

Die Migrations- und Asylpolitik der EU muss sowohl pragmatisch als auch menschenrechtsorientiert sein. Unser gemeinsames Ziel als Europäer*innen muss es sein, Migration fair, sicher und effektiv zu steuern und dabei unsere humanitären Werte zu wahren.

Wir machen uns stark für folgende stabile Grundpfeiler in der europäischen Asyl- und Migrationspolitik:

  1. Beratung und Wissenschaft als Grundlage: Ein Expertengremium soll fundierte Lösungsansätze für die Migrationspolitik entwickeln. Diese Empfehlungen werden von den Mitgliedern des Europäischen Parlaments diskutiert und ermöglichen sachliche, faktenbasierte Entscheidungen.
  2. Kommunale Unterstützung und faire Verteilung: Die Kommunen brauchen gezielte Entlastung und Unterstützung, um die Integration bewältigen zu können. Ein fairer Verteilungsmechanismus innerhalb der EU stellt sicher, dass alle Mitgliedstaaten ihrer Verantwortung gerecht werden.
  3. Sichere Migrationswege und Bekämpfung von Fluchtursachen: Die EU muss menschenwürdige Partnerschaften mit Drittstaaten aufbauen, um gefährliche Fluchtrouten zu vermeiden und Perspektiven vor Ort zu schaffen. Stabilere Herkunftsregionen verringern den Migrationsdruck.
  4. Rechtsstaatlichkeit an den Außengrenzen und Freizügigkeit im Binnenmarkt: Ein geordnetes Asylsystem mit Unterstützung der Grenzstaaten stärkt die Rechtsstaatlichkeit und wahrt die Freizügigkeit im Binnenmarkt, ohne auf innereuropäische Grenzkontrollen angewiesen zu sein.
  5. Verbindliche Aufnahmezusagen: Deutschland kann eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es erhöhte Aufnahmezusagen mit einer konsequenten Registrierung an den Außengrenzen verbindet und so die Verantwortung fair verteilt.
  6. Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität: Die EU soll gezielt Maßnahmen zur Bekämpfung internationaler Kriminalität wie Menschenhandel, Schmuggel und organisierte Schleusernetzwerke ergreifen. Dazu gehört eine enge Kooperation mit Herkunfts- und Transitländern, der Aufbau gemeinsamer Ermittlungs- und Informationszentren sowie die Unterstützung beim Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen vor Ort.

3. Wir fordern den Schutz einer verantwortungsvollen Asylpolitik auf Bundesebene

Die gesellschaftliche Debatte rund um das Thema Asyl wird bundesweit mit großer Vehemenz geführt. Nicht selten gleitet sie in populistische Parolen und rassistische Stimmungsmache ab. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen kritisieren diese Debattenentwicklung entschieden. Wir erkennen an, dass Herausforderungen bei der Umsetzung von Integrationsaufgaben vor Ort und Angst vor islamistischem Terror den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. Wir sprechen uns entschieden dagegen aus, dass als Konsequenz aus der aktuellen Verunsicherung bundespolitisch im Bereich Asylpolitik mit dem Abbau von Grundrechten von Asylsuchenden und der Aushöhlung des Asylrechts geantwortet wird. Mit Sorge beobachten wir im Schnellverfahren durchgesetzte Asylrechtsverschärfungen auf Bundesebene.

Als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen kritisieren wir mit Nachdruck die im sogenannten Sicherheitspaket beschlossenen Asylrechtsverschärfungen, insbesondere den Leistungsausschluss für Schutzsuchende, bei denen die Ausreise in einen nach Dublin-Verfahren zuständigen Drittstaat rechtlich und faktisch als möglich eingeschätzt wird.

Der vollständige Entzug von Sozialleistungen setzt Menschen auf die Straße, die in der Regel an ihrer Ausreise gar nicht selbst mitwirken können, da die Überstellung staatlich organisiert wird. Der Entzug existenzsichernder Leistungen umfasst auch das Entziehen medizinischer Unterstützung, was lebensgefährlich werden kann. Die geplante Maßnahme ist ein Dammbruch in der Entrechtung und Gefährdung von Geflüchteten. Dass unter dem Druck des Bundeskanzlers, des Innenministeriums und unter grüner Regierungsbeteiligung derartige Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, ist für uns nicht hinnehmbar. Durch die asylrechtlichen Maßnahmen im sogenannten Sicherheitspaket wird Deutschland nicht sicherer, sondern unsicherer. Denn es steht zu befürchten, dass der Leistungsentzug Menschen in existenziell bedrohliche Notlagen versetzt. Zudem kann die Deklarierung derartiger Maßnahmen als Sicherheitsmaßnahme rechtspopulistische Narrative, die migrantische Personen unter Generalverdacht stellen, stützen und somit Rassismus verstärken. Wir lehnen eine Politik, die Menschen entrechtet und rassistische Narrative stärkt, entschieden ab.

Wir stärken unserer Bundestagsfraktion hiermit den Rücken, damit sie zukünftig auf den Schutz von Menschenrechten beharrt. Wir sind Antrieb und Rückendeckung für alle, die Asylpolitik vorantreiben, die pragmatisch ist, die den Schutz von Menschenrechten zentral stellt und dies als Stabilisierung unserer Gesellschaft begreift.

Pragmatische, menschenrechtsbasierte und stabilisierende Asylpolitik muss Realitäten anerkennen. Das bedeutet zum einen, dass besonnen und mit guten Lösungen auf wissenschaftliche Erkenntnisse und eine sachliche Darlegung der Probleme in den Kommunen reagiert werden muss. Es muss zudem wieder anerkannt werden, dass das Asylrecht sowie der Schutz von Grund- und Menschenrechten geltende Rechte sind und ihre konsequente Umsetzung einen Schutz und eine Stärke unseres Rechtsstaates darstellen.

Als BÜNDNISGRÜNE in Sachsen fordern wir deshalb von der Bundesregierung:

  1. die Wahrung des individuellen Rechts auf Asyl: Insbesondere die geplante Ausweitung der Liste sicherer Herkunftsstaaten birgt die Gefahr, dass individuelle Asylanträge beeinträchtigt werden und Flüchtlingsrechte missachtet werden. Das individuelle Recht auf Asyl muss gewahrt werden und darf weder in der Praxis noch per Beschluss eingeschränkt werden. Auch Zurückweisungen an deutschen Grenzen sind ein klarer Rechtsbruch und müssen verhindert werden;
  2. die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention: Die Genfer Flüchtlingskonvention trat 1954 als Lehre aus dem unsolidarischen Verhalten vieler Staaten gegenüber jüdischen Flüchtlingen während des Nationalsozialismus in Kraft. Es darf nicht passieren, dass ausgerechnet Deutschland mit seiner besonderen internationalen Verantwortung gegen die Genfer Flüchtlingskonvention verstößt. Wir erwarten, dass die Genfer Flüchtlingskonvention verbindlich eingehalten wird und jegliche geplanten Änderungen im Asylrecht daraufhin geprüft werden, ob sie sich im Rahmen der Flüchtlingskonvention bewegen;
  3. den Stopp von Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan sowie in andere Länder, in denen Bürgerkrieg oder diktatorische, menschenverachtende Machthaber herrschen: Wir lehnen die Zusammenarbeit mit Terroristen und Diktatoren, auch wenn sie zur Rückführungsorganisation von Straftäter*innen erfolgt, entschieden ab und fordern das Bundesinnenministerium, das sächsische Ministerium für Inneres und die sächsische Landesdirektion auf, die Genfer Flüchtlingskonvention und die Europäische Menschenrechtskonvention einzuhalten und Abschiebungen, bei denen Menschen Gefahr für Leib und Leben droht, zu unterlassen;
  4. die Abschaffung von Abschiebehaft: Es ist unverhältnismäßig, einem Menschen das Grundrecht auf Freiheit zu entziehen, um den Verwaltungsakt Abschiebung einfacher durchführen zu können;
  5. das Verhindern von Diskriminierung und Behördenüberlastung durch eine bundesweite Bezahlkarte mit restriktiver Bargeld- und Überweisungsbegrenzung: Das Vorantreiben des Projekts „Bezahlkarte mit Bargeldbegrenzung“ trotz fehlender Evidenz für Anlass oder Wirksamkeit der Bargeldeinschränkung und trotz der Rückmeldungen aus den Kommunen, die durch die Umsetzung der Bezahlkarte überfordert werden, ist sinnlose Symbolpolitik auf dem Rücken der Betroffenen und der Behörden. Wir lehnen diskriminierende Bezahlkartenmodelle entschieden ab;
  6. den Aufbau von stabilen und flexiblen Strukturen zur Integration und Unterstützung der Kommunen bei der Planung und Finanzierung von gelungenen Integrationsaufgaben. Integration ist eine kontinuierliche Gemeinschaftsaufgabe. Es wird immer wieder Phasen geben, in denen mehr Menschen nach Deutschland kommen, und Zeiten, in denen es weniger sind. Die Strukturen eines Einwanderungslandes müssen auf diese Veränderungen vorbereitet sein. Die Schaffung von ausreichend Plätzen in den Erstaufnahmeeinrichtungen der Länder und dauerhaftem Wohnraum in den Kommunen ist dafür eine wesentliche Grundlage. Ebenso wichtig sind Sprachkurse für alle sowie der gesicherte Zugang zu KiTa, Schule und Ausbildung. Dieser muss durch ausreichend Mittel und Personal gewährleistet werden. Hierbei wird in Ländern und Kommunen bundespolitische Unterstützung benötigt.
  7. Die Eröffnung von stabilen Bleibeperspektiven
    Mit Spurwechsel und Einwanderungsgesetz wurden bundespolitisch Schritte in die richtige Richtung unternommen, um Integration zu ermöglichen und integrierten Personen eine stabile Perspektive zu bieten, Wir schlagen darüber hinaus vor, Arbeitsverbote vollständig abzuschaffen und rechtlich festzulegen, dass alle Menschen, die in Deutschland eine Ausbildung machen, studieren oder arbeiten dauerhaft bleiben dürfen.

Als sächsische BÜNDNISGRÜNE sprechen wir uns für Vernunft, Pragmatismus und Rechtsstaatlichkeit in der Migrationspolitik auf allen Ebenen aus. Eine funktionierende und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik ist eine wichtige Säule eines stabilen, solidarischen und damit sicheren Miteinanders aller Menschen.

Einleitung der sächsischen Senior*innenvernetzung

Präambel:

Die wachsende Zahl älterer Menschen in Sachsen stellt unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Rückblickend auf das Jahr 2022 gehörten 26,6 Prozent der sächsischen Bevölkerung zur Generation 65+. Das waren mehr als eine Million (1.088.268) Seniorinnen und Senioren, wobei Frauen mit 57,1 Prozent den größeren Anteil ausmachten. Der demografische Wandel steuert auf eine starke Überalterung unserer Gesellschaft zu, die alle Bereiche des öffentlichen Lebens betreffen wird. Senior*innen verfügen über wertvolle Lebenserfahrung, gesellschaftliches Engagement und politisches Wissen. Um diese Potenziale besser zu nutzen und die Interessen älterer Menschen stärker in unsere politische Arbeit einzubeziehen, soll die "Sächsische Senior*innenvernetzung" ins Leben gerufen werden. Die Vernetzung ist ein Format zur aktiven Mitgestaltung von Senior*innen in den Kreisverbänden. Sie ermöglicht Menschen im höheren Lebensalter, sich zu treffen und zu organisieren, ohne dabei an die klassischen Parteistrukturen gebunden zu sein.

Antrag: Sächsische Senior*innen-Vernetzung

Die Delegierten der 59. Landesversammlung der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen beschließen auf Antrag, die Einleitung der sächsischen Senior*innenvernetzung.

Der Landesvorstand wird beauftragt:

  1. die "Sächsische Senior*innenvernetzung" einzuleiten und im Landesverband Sachsen zu initiieren. Dies beinhaltet insbesondere:
  1. bis zum 31.12.2024 ein Landesvorstandsmitglied zu benennen, welches die Entwicklung der sächsischen Seniorinnen Vernetzung in den 13 Kreisverbänden begleitet und unterstützt, indem es als Ansprechpartnerin fungiert, die Kreisverbände bei der Umsetzung berät und die Vernetzung auf Landesebene koordiniert.

Ziele der Vernetzung:

Fazit:

Die politische Partizipation von Senior*innen ist unerlässlich für eine lebendige Demokratie. Senior*innen bringen wertvolle Erfahrungen und Perspektiven in die politische Willensbildung ein und tragen dazu bei, eine Gesellschaft zu schaffen, die die Bedürfnisse aller Generationen berücksichtigt. Die sächsische Senior*innenvernetzung von Bündnis 90/Die Grünen bietet Senior*innen die Plattform, sich zu engagieren und gemeinsam Gegenrede gegen Hass und Hetze zu halten. Gemeinsam wollen wir eine Zukunft schaffen, die die Bedürfnisse und Interessen aller Generationen berücksichtigt.

Dieser Antrag, der auf dem Beschluss unseres Stadtparteitages in Leipzig vom 21.09.2024 aufbaut (dem zu 100% zugestimmt wurde), fand bereits im Mai 2024 die ausdrückliche Zustimmung des Landesparteirats, unserer ersten Anlaufstelle in dieser Angelegenheit mit dem Entwurf der Tischvorlage Senior*innenvernetzung!

Für die Erstattung von Übernachtungs- und Reisekosten einen digitalen Abrechnungsweg einführen

Der Landesvorstand wird damit beauftragt, sich beim Bundesvorstand dafür einzusetzen, Möglichkeiten der digitalen Abrechnung von Auslagen und Reisekosten zu schaffen. Darüber hinaus sollen auch weitere Möglichkeiten der Digitalisierung diskutiert werden. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2025 vorgestellt werden.

Über den digitalen Weg der Abrechnung kommen wir zu einer Zeit- und Kosteneinsparung und es ist die einfachere Variante. Außerdem ermöglichen wir damit mehr Beteiligung, denn wie lange es dauert, bis eine Erstattung von ausgelegtem Geld erfolgt, ist für viele Mitglieder ein bedeutender Faktor.

Der Landesvorstand sollte noch in 2024 dafür die Umsetzungsmöglichkeiten schaffen.