Die Stadt von morgen ist grün. Neue Wege für lebenswerte Metropolen

Sachsens Großstädte wachsen, teilweise schneller, als noch vor einigen Jahren angenommen wurde. So hat sich beispielsweise Leipzig mit einem Zuwachs von jährlich über 10.000 Menschen zur am schnellsten wachsenden deutschen Großstadt entwickelt. Auch Dresden verzeichnete in den letzten Jahren einen Zuwachs von jährlich über 5.000 Menschen. Die Geburtenraten sind hoch, der Zuzug stark. Viele Prognosen über Schrumpfungsprozesse in den Großstädten, auf deren Grundlage noch vor Jahren zentrale politische Entscheidungen getroffen wurden, haben sich als falsch erwiesen.

Das Wachstum und der Zuzug in die urbanen Ballungsräume birgt vielfältige Chancen. Zusammen mit den großen Städten wird ganz Sachsen vielfältiger, lebendiger und klüger. Was unsere sächsische Großstädte auszeichnet, sind die vergleichsweise niedrigen Mieten und die Freiräume, in denen sich Menschen ausprobieren können, die Kreative anziehen und das Leben deutlich entspannter und interessanter machen als in anderen deutschen Großstädten.

Im Moment steht diese Entwicklung auf dem Spiel. Das Wachstum stellt die Großstädte vor große Herausforderungen: Wohnraum, Infrastruktur und soziale Daseinsvorsorge müssen dem Zuwachs folgen, ohne die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben. Gleichzeitig werden im Zuge des Wachstums die Fehlentwicklungen in den Großstädten immer deutlicher. Der Ausverkauf der Städte, die zunehmende soziale Spaltung in der Stadt, die zunehmende Immobilienspekulation und auch die Sommerhitze in den dicht bebauten Quartieren zeigen uns: Wir werden Wege finden müssen, diese Fehlentwicklungen zu überwinden. Bei diesen Herausforderungen lässt der Freistaat die Großstädte weitgehend allein. Das wollen wir ändern.Wachsende Städte brauchen eine breite Akzeptanz für ökologische Mobilität, für eine Stadtentwicklung mit lebendigen und sozial gemischten Quartieren und genügend Freiräumen, für innovative Bildungskonzepte, gute Arbeitsplätze und größere Internationalität, für eine innovative Verwaltung und moderne Konzepte der Daseinsvorsorge. Sie können damit auch wichtige Impulse für ihr Umland geben und so durch eine gute Vernetzung dazu beitragen, Sachsen insgesamt als Region attraktiver zu machen.

Wir wollen die Spaltung zwischen der wachsenden Stadt und dem sich leerenden ländlichen Raum nicht verstärken, sondern sie überwinden – nicht nur, indem wir den ländlichen Raum in seiner Anbindung stärken, sondern auch, in dem die Verantwortung der Städte für das umliegende Land stärker wahrgenommen wird. Die kulturellen, wirtschaftlichen und medizinischen Angebote der Stadt müssen noch stärker als heute die ländliche Bevölkerung einbeziehen und zugleich müssen die Potentiale von Klein- und Mittelstädte für Wohnraum und Arbeitsplätze gehoben werden. Wir wollen Großstädte und ländlichen Raum als zusammengehörende Metropolregionen zusammen denken und systematisch stärken.

Wir wissen nicht, ob sich das gegenwärtige Wachstum in den Städten angesichts des möglichen demografischen Wandels verstetigen wird. Wir wollen als Stadtgesellschaften vorbereitet sein und unsere Städte, unsere Schulen und Kitas so bauen, dass sie, wenn nötig, schnell aufgestockt und auch schnell anderweitig genutzt werden können. Die Flexibilität der Strukturen soll eine grundlegende Leitplanke unserer Stadtplanung werden.

Wir wollen, dass die sächsischen Großstädte das Wachstum nicht nur bewältigen, sondern als Chance für eine zukunftsfähige Entwicklung in allen Bereichen nutzen. Dazu müssen wir uns nicht am Status Quo, sondern an den positiven Beispielen anderer europäischer Metropolen orientiert. Städte wie Kopenhagen oder Wien, Barcelona oder Groningen zeigen jeweils auf ihre Weise, dass die Zukunft der lebenswerten Stadt in sozialer Vielfalt und Internationalität, in ökologischer Mobilität und in gelebten Freiräumen und starken Kommunen liegt, die für eine umfassende Daseinsvorsorge vom Wohnen bis zur Bildung sorgen. Lebenswerte Metropolen sind machbar. Die Stadt von morgen ist grün.

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Der vollständige Beschlusstext ist in diesem PDF nachzulesen.

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1 – 

weltoffen.

2 – 

ökologisch.

3 – 

gerecht.

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