Am heutigen Donnerstag veranstaltet das Kultusministerium einen „Handygipfel“, um über die Nutzung von Mobiltelefonen an Schulen zu diskutieren. Für Martin Helbig, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen, ist das reine Symbolpolitik:
„Über den Handygebrauch an Schulen gibt es in allen Schulen klare Regelungen. Dafür braucht es keinen Gipfel“, so Helbig. „Handy aus und ran an die echten Probleme! Wir haben einen massiven Lehrkräftemangel. Wer wirklich etwas verändern will, der schafft das Referendariat in seiner jetzigen Form ab."
Helbig macht deutlich, dass durch eine grundlegende Reform der Lehrkräftebildung sofort spürbare Verbesserungen erreicht werden könnten:
Mehr Lehrkräfte an die Schulen durch Abschaffung des Referendariats. Das sorgt dafür, dass Berufseinsteiger*innen nicht in einer zusätzlichen Ausbildungsschleife stecken, sondern direkt unterrichten können.
Bessere Qualität durch Mentoring: Verbindlich eingesetzte Mentor*innen an den Schulen begleiten junge Lehrkräfte im Alltag, praxisnaher und kontinuierlicher als es heute im Referendariat möglich ist. Durch den Unterrichtsausfall fallen die sogenannten Mentorenstunden momentan öfter aus als sie stattfinden.
Lebenslanges Lernen statt Einmalprüfung: Ein modernes System von verpflichtender Fort- und Weiterbildung sichert die Professionalität der Lehrkräfte langfristig und fördert einen wissenschaftlichen Austausch auch über die Phase des Berufseinstiegs hinaus.
Stärkere Bindung an die Schulgemeinschaft: Neue Kolleginnen und Kollegen wären von Anfang an Teil des Schul-Teams.
„Wir haben in Sachsen keinen Mangel an Handy-Regeln, sondern einen Mangel an Lehrkräften“, betont Helbig. „Statt Ablenkungsdebatten zu führen, braucht es den Mut, die Lehrkräftebildung neu zu denken. Mit mehr Kolleginnen und Kollegen an sächsischen Schulen und einem starken Mentoring-System gewinnen wir echte Unterrichtsqualität – und genau das sind die Probleme, die endlich gelöst werden müssen.“