20. April 2024 12:00 – 21. April 2024 14:00
- Wahlkampfcamp
20. April 2024
- Ganztägig
- Landesparteirat
- 13:00 – 16:30
- LAG Soziales
In der Corona-Krise fahren mehr Menschen mit dem Fahrrad, weil das Infektionsrisiko hier geringer eingeschätzt wird, Busse und Bahn teilweise seltener fahren, die Straßen frei sind und Radfahren ein guter Ausgleich zum Homeoffice ist. Dabei werden die bekannten Probleme sichtbar: vielerorts fehlt eine sichere und leistungsfähige Radinfrastruktur. Viele europäische Städte haben darauf reagiert und im Zuge der Krise dem Fahrrad mehr Platz eingeräumt. In Paris, Madrid, Brüssel und Berlin sind sogenannte Pop-up-Radspuren entstanden, die ausreichend Platz und Sicherheit bieten.
Damit die Menschen dem Fahrrad auch nach der Corona-Pandemie weiter treu bleiben, müssen der Freistaat Sachsen und die Kommunen jetzt zusätzlich in den Ausbau der Radinfrastruktur investieren. Mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln lassen sich so mehrere Probleme lösen: Lärm, Abgase und Feinstaub werden reduziert und die Lebensqualität in den Städten erhöht. Fahrradfahren ist aktiver Klimaschutz. Nur mit einer nachhaltigen Förderung des Radverkehrs können die Klimaziele erreicht werden.
Das Unfallgeschehen in Sachsen zeigt, dass die Verkehrsplanung die Bedürfnisse von Fahrradfahrenden in Vergangenheit oft nicht ausreichend im Blick hatte. Die Anzahl der verunglückten Fahrradfahrenden ist in den letzten Jahren gestiegen. Die Ende April in Kraft getretene Änderung der Straßenverkehrsordnung schafft die Voraussetzung für mehr Sicherheit für Radfahrende. Die neuen Regeln müssen nun zügig umgesetzt werden. Die geänderte StVO sieht zur Verbesserung der Verkehrssicherheit eine Ausweitung des Parkverbots vor Kreuzungen und Einmündungsbereichen vor. Die Straßenverkehrsbehörden können analog der Tempo 30 Zonen nun auch Fahrradzonen einrichten und an Engstellen ein Überholverbot von Fahrrädern anordnen, damit der Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden durch Kraftfahrzeuge eingehalten werden kann.
Wir wollen mit einem 10-Punkte-Programm jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, den Anteil der in Sachsen mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege bis zum Jahr 2025 auf 20 Prozent zu verdoppeln:
Beschluss des Landesvorstandes vom 27. Mai 2020