Holen wir uns die Jugend zurück!

Die Zeiten, in denen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unter jungen Menschen stärkste politische Kraft waren, sind vorbei. Von der Europawahl 2019 beflügelt, sind BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit Selbstbewusstsein in die Bundestagswahl 2021 hineingegangen. Zu Recht, denn besonders bei den 18 bis 24-Jährigen haben die Grünen sehr gut abgeschnitten. Damals waren wir mit 23 % die stärkste Kraft in dieser Altersgruppe. In der Landtagswahl 2019 waren die Grünen bei den 18 bis 25-Jährigen mit 12 % sogar in Sachsen die stärkste Kraft. Das sieht nun anders aus. In vielen Bundesländern bei den Landtagswahlen und auch in der Landtagswahl in Sachsen 2024 lagen die Grünen mit Abstand weit hinten. In Sachsen haben, im Zuge der U18-Bundestagswahl im Februar, lediglich 7,8 % der Jugendlichen für Grün gestimmt. Gleichzeitig gewann die AfD mit 31,6 % gefolgt von den Linken mit 24,7 % die Wahl. Über die Aussagekraft dieser Wahl lässt sich freilich diskutieren, doch eine Tendenz kann man schwerlich abstreiten. Wir als Partei und GRÜNE JUGEND haben es nicht geschafft, junge Menschen nachhaltig für BÜNDNISGRÜNE Politik zu begeistern. Das nehmen wir selbstkritisch zur Kenntnis – und zugleich als Auftrag: Wir nehmen diese Herausforderung entschlossen an und setzen alles daran, mit glaubwürdiger, konsequenter Jugendpolitik, die die tatsächlichen Probleme junger Menschen angeht, das Vertrauen zurückzugewinnen.

Dabei reicht es nicht nur auf Social Media aktiver zu werden, sondern es muss auch thematisch ein attraktives Angebot gemacht werden. Wir müssen Antworten auf die entscheidenden Fragen der Probleme junger Menschen finden, zum Beispiel in der Rentenpolitik oder dem Umgang mit der Debatte um den Wehrdienst.
Wir brauchen eine stabile und sichtbare Politik hier in Sachsen und im Internet!

Her mit einer ausreichenden Mindestausbildungsvergütung!

Der Fachkräftemangel ist einer der Hauptgründe für die Gefährdung des starken Wirtschaftsstandorts Deutschland. Uns fehlen bereits jetzt ausreichend Fachkräfte, vor allem in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Handwerk, Industrie und Handel, aber auch in den sozialen Berufen. Vor allem in den genannten Bereichen haben junge Menschen die Chance, den Weg zur dualen Berufsausbildung einzuschlagen, doch dafür braucht es gute Rahmenbedingungen. Diese müssen bereits in der Berufsorientierung geschaffen werden. Es muss eine fundierte Berufsberatung in den Oberschulen und Gymnasien angeboten werden. Wir fordern auch kurze Wege zu den einzelnen Ausbildungsstätten, die gut mit Bus und Bahn erreichbar sind, sowie eine Mindestausbildungsvergütung, die ihren Namen auch verdient hat. All das ist abhängig davon, dass es genug junge Menschen gibt, die sich für die duale Berufsausbildung interessieren und auch diesen Weg einschlagen. Ja, das Thema ist Geld und auch zu Recht. Die Akademisierung der Gesellschaft führt auch dazu, dass junge Menschen immer öfter einen akademischen Weg einschlagen und die duale Berufsausbildung keine Berücksichtigung findet, um vermeintlich im Berufsleben abgesichert zu sein. Wenn der Arbeitgeber nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung einen Lohn nur etwas über Mindestlohn anbietet, dann muss man sich über den Fachkräftemangel nicht wundern, vor allem wenn der erlernte Beruf körperlich fordernd ist. Das hat mit Wertschätzung nichts zu tun.

Wir wollen die Lebensqualität von Auszubildenden verbessern. Als einen zentralen Punkt dafür definieren wir eine wirkliche Mindestausbildungsvergütung, die ein gutes Leben während der Ausbildung sichert. Denn die finanzielle Unabhängigkeit ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Außerdem braucht es bezahlbaren Wohnraum, die Förderung von Auszubildendenwohnheimen und die Etablierung von Auszubildendenwerken in Anlehnung an Studierendenwerke. Dadurch steigern wir die Attraktivität der dualen Berufsausbildung.

Wir fordern außerdem auch weiterhin die Angleichung der Mindestvergütung von Studierenden an der Dualen Hochschule Sachsen an die Mindestausbildungsvergütung von Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung.

Auch angehende Ärzt*innen müssen angemessen bezahlt werden. Im letzten Jahr der Ausbildung, dem sogenannten praktischen Jahr (PJ), in dem Studierende nach bereits zwei absolvierten Staatsexamen in der Arbeit am Patienten ausgebildet werden, gibt es keine einheitliche Regelung, wie dieses zu vergüten ist. Obwohl PJler*innen in der Regel Vollzeit arbeiten, liegt es in der Gestaltungsmacht des Krankenhauses, wie viel Vergütung sie für ihre Arbeit bekommen. Dabei ist eine Vergütung von 200 € (beispielsweise im St. Georg Klinikum Leipzig) oder 400 € (im Universitätsklinikum Leipzig) die Norm. Davon können sich ebenfalls die wenigsten ihre Miete leisten, geschweige denn weitere Lebensunterhaltungskosten. Daher fordern wir eine einheitliche Mindestvergütung im Praktischen Jahr in Sachsen, welche an den BAFöG-Höchstsatz angelehnt ist. Denn wer arbeitet, soll davon wenigstens leben können.

Soziale Räume für Jugendliche erhalten und ausbauen

Kommunale Haushalte sind am Limit, vor allem der ländliche Raum ist hier stark betroffen. Da Kommunen dazu verpflichtet sind, dauerhaft einen ausbalancierten Haushalt aufzustellen, ergibt sich oft genug die Situation, dass die Gelder für soziale Einrichtungen gestrichen werden. Oft genug trifft dies auch Orte, an denen Jugendliche sich aufhalten, etwas lernen, neue Hobbys entdecken, Demokratie erfahren oder auch einfach mal dem Alltag entfliehen können. Das darf nicht so weitergehen!

Wir fordern eine langfristige Strategie, wie Angebote für Jugendliche erhalten bleiben ausgebaut werden können. Jugendzentren müssen ein Begegnungsort, ein Bildungsort und ein Entspannungsort bleiben. Kommunen müssen hierzu auch finanziell unterstützt werden, vor allem die, die ein solches Angebot bereits einstellen mussten. Der Staat muss zeigen, dass er auch für die Belange der Jugendlichen da ist und nicht an ihnen spart. In diesen Einrichtungen können neben Bildungsangeboten auch demokratiefördernde Maßnahmen durchgeführt werden.

Des Weiteren braucht es eine Vereinsstrategie. Sportvereine, das technische Hilfswerk, freiwillige Feuerwehren und Vereine der Jugendarbeit haben eine zentrale gesellschaftliche und bildungspolitische Aufgabe. Diese Institutionen müssen unterstützt werden, denn demokratisches Verständnis kann in diesen vermittelt werden. Rechte Kräfte treiben hier, durch Präsenz und durch finanzielle Ressourcen, vor allem auf dem ländlichen Raum einen Machtaufbau voran. Demokratische Parteien müssen dem entgegenwirken und wieder aktiv im Leben junger Menschen sichtbar sein. Demokratie muss wieder greifbar werden!

Klimaschutz als Chance

Hitzewellen, Flutkatastrophen, Dürre und Trinkwasserknappheit sind auch reale Aspekte der Lebensrealitäten junger Menschen. Viele Jugendliche sehen diese Gefahr tagtäglich. Hunderttausende sind 2019, in der Hoffnung gesehen zu werden, auf die Straße gegangen und haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewählt. Angesichts der bereits spürbaren Klimakrise empfinden viele junge Menschen nicht nur Sorgen, sondern tiefe Zukunftsängste. Gleichzeitig sehen junge Menschen auch, dass die politischen Antworten der letzten fünf Jahre auf die Klimakrise, wie der europäische Green Deal, das Verbrenner-Aus im Jahr 2035, der massive Ausbau der Solar- und Windenergie, das EU-Renaturierungsgesetz oder deutlich mehr Bundesmittel für das Schienennetz, noch nicht ausreichen, um die Lücken zum Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele zu schließen. Echte Lösungen, verbesserte Klimaanpassungen und ehrliche Aufklärung führen zur Verbesserung der Lebensrealitäten junger Menschen. Wir verstehen es als unsere Aufgabe, wichtige Meilensteine grüner Klimapolitik wie den europäischen Green Deal mit allen Gesetzen zu verteidigen und vor allem in den Bereichen mit enormer Verfehlung der Klimaziele, wie im Verkehrssektor, mit Hochdruck ambitionierte Lösungen für die Bekämpfung der Klimakrise zu entwickeln, einzubringen, umzusetzen und verständlich zu erklären.

Wir müssen uns selbstkritisch eingestehen, dass wir es als BÜNDNISGRÜNE neben den Migrations- und Bürgergelddebatten im Wahlkampf nicht geschafft haben, den Klimaschutz als Ziel und die notwendigen Schritte zur Erreichung der Klimaziele als dringliches politisches Thema auf die Agenda zu setzen. Dabei ist auch festzuhalten, dass wir trotz sichtbarer Erfolge in Regierungsverantwortung auch Dilemma-Entscheidungen mit zu verantworten hatten, wie den Bezug von Gas aus Staaten mit autoritären Regimes infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Energiepreiskrise oder die Aufhebung der sektorscharfen Klimaziele, die in der Klimabewegung Vertrauen gekostet haben. Im Wahlkampf ist der Klimaschutz zum Hintergrundthema geworden. Wir sind uns bewusst, dass wir einige Errungenschaften in BÜNDNISGRÜNER Regierungsbeteiligung wie das Deutschland-Ticket, das Gebäudeenergiegesetz, den Rekordausbau erneuerbarer Energien im Bund oder das Energie- und Klimaprogramm auf Landesebene auch breiter und verständlicher hätten kommunizieren müssen.

Dennoch muss betont werden, dass dafür, dass die größten Auswirkungen der Klimakrise besonders für junge Menschen spürbar sein werden, in vielen Bereichen, wie im Verkehrssektor oder im Gebäudesektor, noch deutlich mehr Klimaschutz notwendig ist, um diese Sorgen zu adressieren. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Klimaschutz wieder prominent auf die politische Agenda gesetzt wird – in Europa, im Bund und in Sachsen! Soziale Fragen müssen unbedingt an diesen Diskurs gekoppelt werden, statt rechten Narrativen hinterherzurennen. Transformationsprozesse in der Wirtschaft müssen so gestaltet werden, dass junge Menschen gut bezahlte Jobs erhalten. Preisentwicklungen durch den CO2-Preis müssen endlich durch ein Klimageld aufgefangen werden. Städte müssen so gestaltet werden, dass grüne Aufenthaltsräume entstehen und die Lebensqualität nicht durch steigende Temperaturen sinkt. Klimaschutz ist kein politischer Ballast, sondern eine Chance! BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN muss hier immer ein Auge darauf haben und den Finger immer wieder in die Wunde legen. Vor allem dort, wo CDU und SPD nun auf Bundesebene, in Sachsen oder auf kommunaler Ebene dringend notwendigen Klimaschutz beenden, ausbremsen und verschleppen, werden wir für die Maßnahmen einstehen und diese zum Vorteil für alle machen. Wir machen klar: Klimaschutz ist Menschenschutz! Klimaschutz ist ein Gerechtigkeitskampf! Klimaschutz hat Priorität!

Bildungsoffensive

Die Grundlage, auf der Menschen miteinander über komplexe Themen debattieren können, ist Bildung. Um komplexe Texte zu verstehen, Debatten verfolgen oder Politiker*innen zuhören zu können, benötigt jeder Mensch Bildung. Schulen legen das Fundament der Zukunft eines jeden jungen Menschen: sie sind zentraler Ort für die Persönlichkeitsentfaltung, die Entwicklung ganz unterschiedlicher Kompetenzen und eines politischen und gesellschaftlichen Basisverständnisses und sind zentrale Orte der gesellschaftlichen Teilhabe. In Anbetracht dessen werden Schulen dieser Rolle als integraler Teil des Lebens für junge Menschen nur unzureichend gerecht.

Alle Schüler*innnen sollen bestmögliche Bedingungen für ihren Lernerfolg haben. Dazu zählen nicht nur moderne Gebäude, sondern auch eine zeitgemäße technische Ausstattung für alle Schulformen. Bei der Sanierung von Schulen kann aufgrund der angespannten Haushaltslagen nicht nur auf die Kommunen verwiesen werden.
Wir erkennen an, dass Lernende unterschiedliche Bedürfnisse haben. Deshalb setzen wir uns für eine wertschätzende Unterrichtskultur als eine Voraussetzung für gelingendes Lernen ein. Somit fördern wir individuelle Entfaltung, kritisches Denken und demokratische Teilhabe der Heranwachsenden.

Wir fordern eine strategische Bildungsoffensive! Sachsens Schüler*innen brauchen mehr schulpädagogisches Personal, um die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen auffangen zu können und um auf ihre Probleme eingehen zu können. Wir unterstützen ausdrücklich alle Demokratie- und Teilhabeprozesse in Schulen und wollen diese weiter stärken und ausbauen. Dabei setzen wir uns für die Zusammenarbeit mit anerkannten Bildungsträgern ein. Zentrale Programme für den Umgang mit extremistischen und menschenverachtenden Gesinnungen im Schulkontext befürworten wir. Wir setzen uns dafür ein, dass diese auch mehr Bekanntheit erlangen.

Gute Anbindung

Mobilität ist für junge Menschen essentiell. Egal ob es darum geht, selbstständig unterwegs zu sein, Freund*innen zu besuchen oder auch an Freizeitaktivitäten teilnehmen zu können. Übergeordneter ist Mobilität auch essentiell für politische und gesellschaftliche Teilhabe, die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und einem Gefühl der Abschottung entkommen zu können. Denn es ist Fakt, dass vor allem auf dem ländlichen Raum der ÖPNV nicht ausreichend funktional ist. Wenn der Bus zweimal am Tag über das Dorf fährt und man nach 17 Uhr nicht mehr ohne Auto nach Hause kommt, kann kaum von Flexibilität gesprochen werden. Freizeitaktivitäten und -gestaltung sind für junge Menschen aber besonders wichtig, um Teilhabe zu erfahren. Deshalb darf sich der ÖPNV nicht nur auf Ballungszentren fokussieren.

Wir brauchen einen gut ausgebauten und effektiv genutzten ÖPNV, sodass auch Menschen im ländlichen Raum an kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten teilhaben zu können. Dazu gehören:

  • die Prüfung der Reaktivierung von Bahnstrecken und die Schaffung neuer Bahnhöfe an bestehenden und reaktivierten Strecken in den ländlichen Regionen
  • dichte Bus- und Bahnnetze mit Anbindungen an Ballungszentren
  • die Entwicklung eines sachsenweiten integralen
    Taktfahrplans
  • ein Schnellwegenetz der Radwege zwischen Kommunen entlang von Straßen in der Kompetenz des Landes
  • Förderung und Verbreitung von innovativen Mobilitätsformen wie Carsharing und Mieträdern, aber auch Rufbussen.

Mobilität muss zudem leistbar sein. Für einige gesellschaftliche Gruppen gibt es bereits vergünstigte Nahverkehrstickets. Wir fordern ein vergünstigtes Deutschland-Ticket für alle Auszubildenden und Schüler*innen in Sachsen!

Zudem müssen Bahnhöfe menschenfreundlich gestaltet werden: Wir fordern saubere, kostenfreie Toiletten, beheizte und überdachte Wartemöglichkeiten, moderne Fahrgastinformationssysteme, ausreichende Beleuchtung sowie deutlich gekennzeichnete Notrufsysteme – damit Bahnhöfe sichere und attraktive Orte für alle werden. Außerdem müssen so schnell wie möglich sämtliche Bahnhöfe barrierefrei gestaltet werden.

Investitionen in den ÖPNV sind nicht nur gut für Klimaschutz, sondern auch für viele (sowohl junge als auch alte Menschen) eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe!

Jugendbeteiligung

‚Die Jugend entfremdet sich von der Politik, sie ist politikverdrossen‘, hört man als junger Mensch oft. Begründet wird dies oft mit dem hohen Wahlanteil der AfD, dem hohen Medienkonsum und dem angeblichen Egoismus. Oft wird auch von einer allgemeinen Politikverdrossenheit gesprochen. Warum auch, wenn sich politische Inhalte nicht an die materiellen Alltagssorgen der Menschen richten: Die Mieten sind zu hoch, der Wocheneinkauf zu teuer, der Lohn reicht nicht. Die Menschen fühlen sich von der Politik in Stich gelassen. Die (jungen) Menschen sind nicht politikverdrossen, die Politik ist menschenverdrossen!

Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Demokratie wieder greifbarer und erlebbarer wird. Das gilt generell und nicht nur im Wahlkampf. Jugendbeteiligung muss offen und zugänglich sein, damit möglichst viele Jugendliche die Erfahrung machen können, aktiv im demokratischen Prozess mitzuwirken und Selbstwirksamkeit spüren können. Ein erster Ansatz sind Jugendräte, die sich bereits in einigen sächsischen Städten etabliert haben. Oft ist hier die Beteiligung aber nur schemenhaft und thematisch stark eingegrenzt möglich. Für eine breite Beteiligung sind offene Debatten und Diskussionen mit Jugendlichen auf Augenhöhe wichtig. Hier muss eine wirkliche Anteilnahme an Themen stattfinden können, keine Scheindebatten mit anschließenden Entscheidungen über die Köpfe der Jugendlichen hinweg.

Jugendliche müssen besser in Themen eingebunden werden, die ihre Zukunft betreffen, sodass ihre Belange Entscheidungsträger*innen nahegebracht werden. Zukunftsthemen sind z. B. Klimaschutz und Klimaanpassung, ÖPNV und Radverkehr, Digitalisierung und Internet, sowie eine, auch spezifisch für junge Menschen gedachte, Stadtentwicklung. Zudem muss sichergestellt werden, dass schon bestehende Jugendbeteiligungsformate nicht wegbrechen. Hier muss das Land für eine dauerhaft gesicherte Finanzierung sorgen.

Fazit

Wir werden von jungen Menschen zum großen Teil nicht mehr als Partei wahrgenommen, die ihre Interessen vertritt. Das wollen wir gemeinsam ändern, damit junge Menschen sich wieder mehr von GRÜNEN Inhalten angesprochen fühlen. Deshalb müssen wir noch stärker die Bedürfnisse junger Menschen in unser politisches Handeln einfließen lassen und zugleich junge Generationen als eine wichtige Zielgruppe begreifen. Wir fordern unsere Partei auf, sich auf allen Ebenen für junge Menschen einzusetzen. Die GRÜNE JUGEND Sachsen wird dabei konstruktiv, aber auch fordernd unterstützen.

Wir als Partei wollen auch außerhalb von TikTok, in unserem tatsächlichen politischen Handeln, für junge Menschen da sein und für sie kämpfen - damit sich das auch in politischem Zuspruch widerspiegelt.

Einfache Sprache:

Die Zeit, in der junge Menschen die Grünen wählen, ist vorbei. Von der Europa-Wahl 2019 gestärkt ist BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN selbstbewusst in die Bundestags-Wahl 2021 gegangen. Denn vor allem bei den 18-24-Jährigen hatten die Grünen damals besonders gut abgeschnitten. Sie lagen mit 23 Prozent sogar an erster Stelle. Bei der Landtags-Wahl 2019 waren die Grünen bei den 18-25-Jährigen mit 12 Prozent sogar in Sachsen die stärkste Kraft. Im Vergleich zu 2021 haben vor allem weniger junge Menschen die Grünen gewählt. Stattdessen wählen sie jetzt die Linkspartei und AfD. Bei der U18-Wahl in Sachsen haben nur 7,8 Prozent die Grünen gewählt. Das ist viel zu wenig. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es knapp 10 Prozent. Die AfD lag bei 21 Prozent.

Wir können das nicht hinnehmen! Keine Perspektive, kaputte Straßen, kaputte Schulen, wenig Geld und viel Vernachlässigung auf dem Land - das sind Gründe, warum sich junge Menschen von den Grünen abwenden. Das muss nicht so sein. Natürlich spielen auch Soziale Medien eine Rolle. Junge Menschen informieren sich zum Beispiel über Instagram oder TikTok. Es ist gut, dass Politiker und Politikerinnen Videos auf den Sozialen Medien hochladen. Aber das reicht nicht. Wir brauchen eine Politik für junge Menschen hier in Sachsen und im Internet!

Ausbildungsgehalt

Mehr Ausbildungs-Gehalt! Der Fach-Kräfte-Mangel ist groß in Deutschland und überall werden junge Menschen gesucht.

Ja, das Thema ist auch Geld. Das ist auch richtig so.

Die Akademisierung (wachsender Anteil der Gesellschaft macht hohen Abschluss, Abitur) trägt dazu bei, dass immer mehr junge Menschen studieren. Wenn ein Arbeitgeber nach 3 Jahren Ausbildung 13 Euro die Stunde brutto zahlt, ist das kein Wunder. Außerdem ist der Beruf oft anstrengend. Das hat auch mit Wertschätzung zu tun. Auch das Geld, was man während der Ausbildung verdient ist oft zu wenig.

Die Ausbildungs-Vergütung liegt oft nur bei der Mindest-Ausbildungs-Vergütung. Die Mindest-Ausbildungs-Vergütung beträgt im 1. Lehr-Jahr 682 Euro pro Monat. Im 2. Lehr-Jahr sollen es 805 Euro sein. Im 3. Lehr-Jahr sollen es 921 Euro sein. Und im 4. Lehr-Jahr sollen es 955 Euro sein. Auch im 4. Lehr-Jahr ist das nicht genug zum Leben. Nicht alle jungen Menschen können auf Hilfe von ihren Eltern zählen. Zudem ist unabhängig sein ein wichtiger Schritt zum Erwachsen-werden.

Deshalb fordern wir: Die Mindest-Ausbildungs-Vergütung muss schnell genauso viel betragen, wie der Mindest-Lohn. So zeigt man Respekt und schützt jungen Menschen vor Armut!

Zudem möchten wir, dass Studierende an der Dualen Hochschule Sachsen genauso viel Geld bekommen wie Auszubildende.

Auch Ärzt*innen in Ausbildung sollen besser bezahlt werden. Im letzten Jahr der Ausbildung, dem praktischen Jahr (PJ), arbeiten Studierende nach 2 Staatsexamen mit Patienten. Wie viel sie dafür bezahlt werden, ist bisher nicht geregelt. Es ist so: Die Studierenden arbeiten meistens Vollzeit. Aber die Kranken-Häuser entscheiden, wie viel Geld die Studierenden bekommen. 200 Euro zum Beispiel gibt es im St. Georg Klinikum Leipzig. 400 Euro gibt es im Universitäts-Klinikum Leipzig. Das Geld reicht nicht zum Leben aus. Viele Studierende können ihre Miete und die anderen Lebens-Kosten nicht bezahlen. Deshalb fordern wir: Die Vergütung im Praktischen Jahr muss in Sachsen gleich hoch sein wie der BAFöG-Höchstsatz. Wer arbeitet, soll wenigstens davon leben können.

Soziale Räume für Jugendliche erhalten und ausbauen

Viele Kommunen haben kein Geld. Das gilt vor allem für die ländlichen Regionen. Kommunen müssen aber immer einen Haushalts-Plan machen. Das bedeutet: Sie dürfen nicht mehr ausgeben als sie haben. Viele Kommunen streichen deshalb wichtige Angebote. Das sind zum Beispiel Orte, an denen sich Jugendliche treffen, etwas lernen, neue Hobbys entdecken, Demokratie erleben oder einfach mal abschalten können. Wir wollen, dass Angebote für junge Leute erhalten bleiben und mehr werden.

Jugendzentren sind wichtig. Sie sind Orte, wo man sich trifft, lernt und entspannt. Städte und Gemeinden sollen Geld dafür bekommen. Vor allem die, die solche Angebote schon stoppen mussten. Der Staat muss zeigen, dass er Jugendliche unterstützt und nicht bei ihnen spart. In den Jugendzentren gibt es auch Lernangebote und Programme zur Demokratie. Sie helfen jungen Leuten, sich in der Politik zu engagieren.

Jugendzentren sind wichtig. Sie sind Orte, wo man sich trifft, lernt und entspannt. Städte und Gemeinden sollen Geld dafür bekommen. Auch die, die solche Angebote schon stoppen mussten. Der Staat muss zeigen, dass er Jugendliche unterstützt und nicht bei ihnen spart. In den Jugendzentren gibt es Lernangebote und Programme zur Demokratie. Sie helfen jungen Leuten, sich in der Politik zu engagieren.

Außerdem brauchen wir eine Strategie für Vereine. Sportvereine und andere freiwillige Gruppen sind wichtig. Sie helfen, Demokratie zu verstehen und zu leben. Rechte Gruppen versuchen, mehr Macht zu bekommen. Das passiert oft auf dem Land. Demokratische Parteien müssen dagegenhalten. Sie müssen wieder mehr für junge Menschen da sein. Demokratie muss erlebbar sein!

Klimaschutz

Es wird immer wärmer. Es gibt schwere Unwetter, Hitzewellen und Überschwemmungen. Das macht jungen Menschen Angst. Im Jahr 2019 sind viele Jugendliche auf die Straße gegangen. Sie haben demonstriert. Sie wollten, dass mehr Menschen ihre Sorgen sehen. Sie haben die Partei BÜNDNIS 90/DIR GRÜNEN gewählt um etwas dagegen zu tun. Junge Menschen haben Angst vor der Zukunft. Sie sehen auch, dass die Politik keine Lösung für das Problem mit der Klima-Krise hat. Das macht viele verzweifelt. Die Politik sollte gute Lösungen finden und diese umsetzen. Sie sollte die Lösungen auch gut erklären.

Die Grünen haben es nicht geschafft, das Thema Klimaschutz in der Landes- und Bundesregierung wichtig zu machen. Bei den letzten Wahlen wurde das Thema Klima oft vergessen. Im Bereich Klimaschutz haben die Grünen auch gute Gesetze gemacht. Zum Beispiel zum Energiesparen in Gebäuden. Oder für mehr erneuerbare Energien. Aber das reicht nicht.

Die Klima-Krise wird für junge Menschen viele Probleme bringen. Es wurde nicht genug getan, um das zu verhindern. Wir müssen den Klimaschutz wieder wichtig machen. Wir dürfen nicht den Ideen von rechten Parteien folgen. Wir müssen auch an soziale Fragen denken. Jobs für junge Menschen müssen gut bezahlt werden. Das Klimageld muss endlich kommen. In den Städten sollen mehr grüne Plätze sein. Das macht das Leben angenehmer, auch wenn es wärmer wird. Klimaschutz ist eine Chance, nicht nur ein Problem. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN müssen das immer im Blick haben. Sie müssen auch auf Probleme hinweisen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Maßnahmen allen Menschen helfen.

Wir machen klar: Klimaschutz ist Menschenschutz! Klimaschutz ist ein Gerechtigkeitskampf! Klimaschutz hat Vorrang!

Bildungsoffensive

Bildung ist sehr wichtig. Bildung hilft uns, schwierige Themen zu verstehen. In der Schule lernen junge Menschen viele wichtige Dinge. Dort lernen sie auch, wie man gut mit anderen Menschen umgeht.

Aber manche Schulen sind alt und kaputt. Es ist schwer, in solchen Schulen gut zu lernen. Auch gibt es oft keinen guten Internetzugang. Lehrer sollten auch lernen, wie sie mit schwierigen Themen umgehen können. Zum Beispiel mit rechtsextremen Gesinnungen.

Wir wollen, dass die Schulen besser werden. Die Schulen brauchen mehr Lehrer und bessere Ausstattung. Es ist wichtig, dass Schüler und Schülerinnen individuell unterstützt werden. Politische Bildung ist auch sehr wichtig. Sie sollte mit Hilfe von Organisationen geschehen, die nicht zur Schule gehören. Das kann helfen, Extremismus zu bekämpfen. Auch die Gebäude der Schulen müssen repariert werden. Es muss klar sein, dass wir in unsere Jugend investieren wollen. Alle Schüler sollten die Möglichkeit haben, gut mit Computern umzugehen zu können. Das gilt für alle Schularten, nicht nur Gymnasien.

Wichtige Punkte:

  • Bildung ist wichtig, um die Welt zu verstehen.
  • Schulen müssen für alle Bedürfnisse der Schüler gerüstet sein.
  • Lehrer brauchen Weiterbildung.
  • Politische Bildung muss verbessert werden.
  • Schüler sollen gut mit Computern umgehen können

Gute Anbindung

Für junge Menschen ist es sehr wichtig, Mobil zu sein. Das bedeutet: Sie können selbst entscheiden, wann sie wohin gehen oder fahren. Sie können ihre Freundinnen und Freunde besuchen. Oder sie können an Freizeit-Aktivitäten teilnehmen.

Mobilität ist auch wichtig für die Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben. Das hilft ihnen, mehr von der Welt zu sehen und sich nicht eingeengt zu fühlen. Auf dem Land gibt es oft nicht genug Busse und Bahnen. Zum Beispiel: Wenn der Bus nur zweimal am Tag fährt und der letzte Bus schon um 17 Uhr fährt. Dann können junge Menschen nicht flexibel sein. Freizeit-Aktivitäten sind sehr wichtig für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Deshalb sollte der öffentliche Nahverkehr nicht nur in den Städten gut sein.

Wir brauchen mehr Busse und Bahnen auf dem Land. Das bedeutet:

  • Prüfen, ob alte Bahnlinien wieder genutzt werden können.
  • Mehr Busse und Bahnen, die auch in die Städte fahren.
  • Einen Fahrplan, der überall in Sachsen gilt.
  • Radwege zwischen den Dörfern und Städten.
  • Neue Möglichkeiten anbieten, wie zum Beispiel Auto teilen, Busse rufen oder Fahrräder mieten.

Mobilität sollte nicht zu teuer sein. Es gibt schon billige Tickets für manche Gruppen. Wir wollen, dass auch Auszubildende und Schüler in Sachsen günstige Tickets bekommen.

Bahnhöfe sollen freundlicher für Menschen werden. Das heißt: saubere und kostenlose Toiletten, warme und überdachte Warteplätze, gute Informationen für Fahrgäste, genug Licht, gut sichtbare Notruf-Knöpfe.

So werden Bahnhöfe sicher und schön für alle. Geld in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren, hilft dem Klimaschutz. Aber es hilft auch Menschen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Jugendbeteiligung

Manchmal hört man, junge Menschen finden Politik nicht interessant. Sie gehen nicht wählen oder wählen aus Protest. Das liegt oft daran, dass sich die Politik nicht um ihre alltäglichen Sorgen kümmert. Zum Beispiel: Mieten sind zu hoch, Einkaufen ist zu teuer, der Lohn reicht nicht. Junge Menschen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Es liegt nicht an den jungen Menschen, sondern an der Politik.

Wir wollen, dass Demokratie wieder erlebbar wird. Nicht nur während der Wahlkampf-Zeit. Jugendliche sollen mehr mitmachen können bei der Demokratie. Sie sollen mitdiskutieren und mitentscheiden. Es gibt einige Jugend-Räte in Sachsen. Aber oft können Jugendliche dort nur zu bestimmten Themen mitreden. Wir wollen, dass Jugendliche über viele verschiedene Themen sprechen und mit-entscheiden können. Nicht nur Schein-Diskussionen, sondern echte Gespräche über Themen, die für die Zukunft wichtig sind.

Zum Beispiel: Klimaschutz, Öffentlicher Nahverkehr und Fahrradwege, Digitalisierung und Internet, Stadtentwicklung für junge Menschen. Es ist wichtig, dass Jugendliche weiterhin gut beteiligt werden können. Das Land muss dafür sorgen, dass es genug Geld für diese Projekte gibt.

Fazit:

Es braucht verschiedene Dinge, damit junge Menschen wieder für Grüne Themen begeistert werden. Zum Beispiel:

- Die Meinung von jungen Menschen soll gehört werden.

- Ländliche Gebiete sollen gefördert werden.

- Es soll gute Verkehrsanbindungen geben.

Die Grünen müssen junge Menschen wieder als ihre Zielgruppe sehen. In Sachsen müssen sie sich dafür einsetzen, dass die Wünsche von jungen Menschen gehört werden. Das müssen sie auch auf der Bundesebene tun. Wenn Landkreise oder Kommunen zuständig sind, können die Grünen in Sachsen auch helfen. Es ist wichtig, Ideen zu haben und voranzukommen.

Die Grüne Partei soll zeigen, dass sie junge Menschen unterstützt. Sowohl im Internet als auch vor Ort. Wenn junge Menschen das sehen, werden sie die Grüne Partei wieder mehr unterstützen.

Jetzt ist die Zeit, sich für junge Menschen einzusetzen!

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